Eberesche: Baum des Jahres 2023

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 08.03.2023 - 10:45
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Die Eberesche ist ein Pionierbaum und wächst auf unterschiedlichsten Standorten © Bildagentur Zoonar GmbH/Shutterstock

Die Ernennung zum Baum des Jahres rückt die Eberesche ins Rampenlicht und weist auf ihre wichtige Bedeutung in der heimischen Fauna und Flora hin. Verantwortlich für die Wahl sind der Verein Kuratorium Wald und das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, die jedes Jahr den Baum des Jahres nominieren. 

Pionierbaum Eberesche

Die Eberesche (Sorbus aucuparia) ist im Volksmund auch als Vogelbeerbaum bekannt. Das lässt sich dadurch erklären, dass der Baum eine beliebte Futterquelle für Vögel ist, die besonders bis in den Spätherbst gut besucht ist. Auch der lateinische Name deutet darauf hin: "aucuparia" kann man mit "Vögel fangen" übersetzen.
Der Baum kommt in Europa von Sibirien bis zum Mittelmeer vor und kommt mit unterschiedlichsten Klimazonen zurecht. Die Eberesche ist ein Pionierbaum, der sehr widerstandsfähig ist und auch mit schlechten Standortbedingungen gut zurechtkommt. So erklärt sich auch das große Verbreitungsgebiet. Vom Flachland bis zur Waldgrenze ist der Baum überall anzutreffen und trägt zur Artenvielfalt in unseren Wäldern bei. An Waldränder und Hecken kann man die Eberesche ebenso entdecken, wie auf Lichtungen von Laub- und Nadelwald. Sogar auf kargen Steilwänden und in Moorböden gedeiht der Baum mit dem attraktiven Beerenschmuck.

Vogelbeeren: beliebt bei Mensch und Tier

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Nicht nur Vögel lieben die roten Vogelbeeren © Troggt/Shutterstock

Die orangeroten Früchte, die den Baum von Ende August bis in den Oktober zieren, sind von weitem sichtbar und locken daher viele Tiere an. Allen voran natürlich Vögel, für die die kugeligen Beeren ein Leckerbissen sind. Aber auch andere Tiere, wie Bären, Rehe, Füchse, Dachse und Nagetiere lieben die Früchte, manche auch die Blätter des Baumes. Die Eberesche gilt außerdem als Schmetterlingsfutterpflanze und wird während ihrer Blüte von Mai bis Juli von vielen weiteren Insekten gerne besucht. 
Die Beeren sind gesund und besonders reich an Vitamin C. Tiere können diese roh verspeisen, wir Menschen müssen die Vogelbeeren erst garen, damit sie für uns bekömmlich werden. Besonders gut schmecken sie als Marmelade, Mus oder Saft. Die Wirkstoffe der Vogelbeere helfen bei Nierenleiden, tun der Darmflora gut, sorgen für ein gutes Immunsystem und wirken gegen Halsschmerzen und Heiserkeit.
Man sagt, dass eine Eberesche in der Nähe eines Hauses vor Blitzschlag schützt. Bei den Kelten galt die Eberesche sogar als heiliger Baum und war dem Gott Thor geweiht.