Frühlingsbeginn – willkommen im Jahr 1402!

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 21.03.2023 - 11:08
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An diesem Datum beginnt der Frühling künftig immer © Arisani/Shutterstock

Das persische Neujahrsfest fällt mit unserem Frühlingsbeginn zusammen. Am 20. März 2023 um 22.24 Uhr war es soweit. Der Frühling hat den Winter abgelöst und die Perser starteten in das Jahr 1402. 
Im Iran gilt nämlich der iranische Kalender, auch Dschalāli-Kalender, genannt. Dieser gilt seit dem 31. März 1925 im Iran und auch in Afghanistan. Es handelt sich dabei um einen Sonnenkalender, der auf dem Umlauf der Erde um die Sonne beruht. Jahresbeginn wird demnach immer zu Frühlingsbeginn gefeiert. Beginn der Zählung ist die Hidschra, die mit der Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina am 24. September 622 datiert ist. 17 Jahre später wurde die islamische Zeitrechnung dann durch den Kalifen Umar ibn al-Chattab offiziell eingeführt. 

Die Frage der unterschiedlichen Zeitrechnung wäre nun geklärt. Bleibt nun die Tatsache, dass der Frühling künftig nie mehr auf den 21. März fallen wird, wie wir das gelernt haben, sondern immer früher stattfinden wird. 

Nie wieder Frühlingsbeginn am 21. März

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Wir unterscheiden den astronomischen, meteorologischen und phänologischen Frühlingsbeginn © Digitalphaser/Shutterstock

2012 war das letzte Mal, dass der Frühlingsbeginn am 21. März begangen worden ist. Ab dem Jahr 2048 wird es sogar immer öfter der 19. März sein, wenn der Winter verabschiedet wird. Wie lässt sich diese Verschiebung erklären?
Der astronomische, auch kalendarische Frühling richtet sich nach der Lage der Sonne. Zweimal im Jahr, zu Frühlings- und Herbstbeginn, steht die Sonne exakt senkrecht über dem Äquator. Dadurch wird sowohl die Nord- als auch die Südhalbkugel gleichermaßen beschienen. Der Tag und die Nacht sind an diesen Tagen gleich lang. 
Die Dauer eines Erdenjahrs beträgt etwas mehr als die kalendarischen 365 Tage – genau um 5 Stunden und 49 Minuten mehr. Alle vier Jahre kommen so 23 Stunden und 16 Minuten dazu. Mit dem Schaltjahr, das alle vier Jahre einen Tag mehr zählt, versucht man diese Diskrepanz auszugleichen. Da der 29. Februar aber 24 und nicht 23 Stunden und 16 Minuten hat, wandert der Frühlingsbeginn etwa alle vier Jahre um eine Dreiviertel Stunde zurück.

Abgesehen vom astronomischen Frühlingsbeginn gibt es noch den meteorologischen Frühling, der auf der Nordhalbkugel immer am 1. März startet. Festgelegt wurde das Datum von der von der Weltorganisation für Meteorologie, die jeder Jahreszeit genau drei Monate zuordnet. Zum Frühling zählen demnach März, April und Mai. Am 1. Juni beginnt bereits der Sommer.
Auch der phänologische Frühling soll der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Er wird in unseren Breiten in drei Phasen eingeteilt: Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling. Insgesamt kennt der phänologischen Kalender 10 Jahreszeiten. Der Vorfrühling beginnt mit der Blüte von Schneeglöckchen und der Haselnuss. Der Blühbeginn der Forsythie und der Laubaustrieb der Stachelbeere läuten den Erstfrühling ein und mit der Blüte von Apfelbäumen, Flieder und Ebereschen beginnt der Vollfrühling.