Der Wald: Lebensraum mit Schutzfunktion

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 10.05.2023 - 09:29
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Der Wald ist nicht nur Lebens- und Erholungsraum, er erfüllt auch wichtige Schutzfunktionen © TSN52/Shutterstock

Es sind genau 42 % der österreichischen Waldfläche, die aus Wäldern mit Schutzfunktion besteht. Das entspricht einer Fläche von 1,6 Mio. ha. Hätten wir diese Schutzwälder nicht, so könnten knapp 50 % des Lebens- und Wirtschaftsraumes des Landes nicht genutzt werden. Um diese wichtige Funktion des Waldes in den Fokus zu rücken, wurde vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft die Woche vom 8. bis 12. Mai zur „Woche des Schutzwaldes“ erkoren.

Was versteht man unter Schutzwald?

Man unterscheidet drei Arten des Schutzwaldes:

1. Standortschutzwald
Standortschutzwälder sind Wälder, deren Standort durch die abtragenden Kräfte von Wind, Wasser oder Schwerkraft gefährdet ist. Sie erfordern eine besondere Behandlung zum Schutz des Bodens und des Bewuchses sowie zur Sicherung der Wiederbewaldung. 

2. Objektschutzwald
Objektschutzwälder sind Wälder, die Menschen, Siedlungen, Infrastrukturanlagen oder kultivierten Boden vor Gefahren und schädigenden Umwelteinflüssen schützen. Sie halten unter anderem Lawinen und Steine auf, vermeiden Rutschungen und speichern abfließendes Niederschlagswasser. Sie erfordern eine besondere Behandlung um ihre Schutzwirkung sicherzustellen.

3. Bannwald
Bannwälder sind mit Bescheid definierte Objektschutzwälder zur direkten Abwehr bestimmter Gefahren. Die Bannlegung bedeutet, dass erforderliche Maßnahmen und Unterlassungen von der Forstbehörde vorgeschrieben werden. Falls dadurch finanzielle Nachteile entstehen, haben Waldeigentümer Anspruch auf Entschädigung.

Herausforderungnen für den Schutzwald

Damit der Wald seine Funktion als Schutzwald langfristig erfüllen kann, muss er fachmännisch betreut und forstwirtschaftlich gepflegt werden. Strukturelle Überalterung des Baumbestandes und fehlende Verjüngung, veränderte gesellschaftliche Nutzungsansprüche an den Wald, lokal erhöhter Wildeinfluss und die Auswirkungen des Klimawandels können sich negativ auf das Ökosystem Wald auswirken. Es gilt, das ökologische Gleichgewicht herzustellen bzw. zu erhalten, damit der Wald die Funktion als Objekt- und Standortschutz erfüllen kann. 
Das Ziel ist sind klimafitte und stabile Wälder, die nachhaltig vor Naturgefahren schützen, wirtschaftlich attraktiv gepflegt sind und von der Gesellschaft anerkannt werden. 

Quelle: BML