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Die Redewendung hängt mit den sogeannten „Rappen“ des Schusters zusammen © Sonja Filitz/Shutterstock
Dass man „auf Schuster Rappen“ unterwegs ist, fällt sicher nicht unter die Kategorie „Jugendsprache“. Dennoch – die Redewendung ist geläufig, besonders bei jenen, die gern gehen oder wandern. Dabei ist ein Rappe eigentlich ein Pferd: „Müsste es dann nicht mit dem Reiten zu tun haben?“, könnte man sich jetzt fragen.
Im 17. Jh., der Zeit des Barock, waren hohe Herren zu Pferde unterwegs – einfache Leute mussten selber gehen. Die Rappen des Schusters bezeichneten jedoch seine schwarzen Schuhe, nicht seine schwarzen Pferde - die konnte er sich typischerweise nämlich nicht leisten. Wer also auf Schusters Rappen unterwegs war, musste – weil er sich kein teures Pferd leisten konnte – auf seinen eigenen „Schuhen reiten“, und zu Fuß gehen. Man kann jetzt einerseits interpretieren, dass der Schuster eben nur die Rappen hat, die er selber produziert – und keine schwarzen Pferde. Oder auch, dass jemand anders, der auf die Rappen des Schusters angewiesen ist, auch selbst gehen muss – weil er kein Pferd besitzt. Weil das Gehen ohne Schuhe erst recht beschwerlich gewesen wäre, war der Schuster dennoch der, der zumindest diese Rappen besaß bzw. es beherrschte, sie herzustellen.
Die Redewendung ist seit dem 17. Jh. gebräuchlich, schriftlich belegt kann sie seit dem 18. Jh. werden (Johann Karl August Musäus‘ „Volksmärchen der Deutschen“). Auch im Englischen (Großbritannien) existiert eine sehr ähnliche Bezeichnung aus der selben Epoche: to go on Shank’s mare oder by Shank’s pony, also auf „Schenkels Stute“ gehen – bzw. auf den eigenen Beinen gehen. Die Sprache war damals sehr bildhaft, außerdem gab es auch große soziale Unterschiede. Da passt das Bild eines armen Handwerkers und des edlen, schwarzen Pferdes wunderbar zusammen, um den Unterschied der Klassen zu unterstreichen.
Spannend ist außerdem der Unterschied zwischen dem Schuster und dem Schuhmacher. Das Wort Schuster wird nämlich auch umgangssprachlich etwas negativ besetzt verwendet – man denke an den „Schuster“-Käfer, oder daran, dass jemand etwas zusammen „schustert“, also eine eher wenig professionelle Lösung für etwas findet. Auch wenn die beiden Begriffe heute nur noch selten sprachlich exakt getrennt werden – bis ins 19. Jh. gab es eine ganz klare Arbeitsteilung: Während der Schuster Schuhe lediglich reparieren konnte und weniger als Fachmann galt, nannte sich der richtige, angesehene Handwerker, der die Schuhe auch herstellte, „Schuhmacher“.