Wasserfall „Zum toten Weib“ bei Mürzsteg

Ein Artikel von Christiane Bartal | 11.09.2019 - 14:05

Südlich von Frein an der Mürz im Naturpark Mürzer Oberland entspringt aus einer Wasserhöhle im Felsen der ca. 40 m hohe Wasserfall und mündet in die unterhalb vorbeifließende Mürz. Auch bei Trockenheit versiegt das Wasser nicht. Der Wasserfall ist als Naturdenkmal ausgewiesen und ein Ort, der doch etwas Magie ausstrahlt.

Früher konnte man über eine Holztreppe bis zum Karstloch hinaufsteigen – heute muss man sich mit dem Anblick vom anderen Mürzufer, von der ehemaligen Landesstraße aus, begnügen. Dieser kurze Straßenabschnitt wurde 1996 durch den Straßentunnel „Totes Weib“ abgelöst, der die enge und feuchte Stelle beim Wasserfall umgeht. Heute dient die Straße als gefahrenfreier Geh- und Radweg – und Aussichtspunkt auf den Wasserfall.

Erreichbar ist der Wasserfall „Zum toten Weib“ vom Parkplatz am Südportal des Tunnels aus (ca. 8 km von Mürzsteg). Von dort ist es, vorbei an der Pegelmessstelle, ein etwa 10-minütiger bequemer Spaziergang (400 m) auf der alten Straße am Mürzufer.

Woher kommt der Name „Zum toten Weib“?

Die Herkunft dieser Bezeichnung ist nicht genau bekannt. Mehrere Sagen erzählen von einer Frau, die von der Felswand gestürzt und tot am Grund der Schlucht liegen geblieben sein soll.

Eine andere Erklärung geht auf die Kelten zurück, denen jegliche Art von Quelle als Zugang zur Anderswelt heilig war. Der Name könnte – wie beim Toten Gebirge – auf das keltische „Teutates“, den Stammesgott der Kelten, zurückgehen.