Auf den Spuren von Friedensreich Hundertwasser

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 08.02.2022 - 13:22
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Auf den Spuren von Friedensreich Hundertwasser © RossHelen/Shutterstock

Bunte Häuser, mit Mosaik verzierte Fassaden, schiefe Fenster und goldene Kuppeln – so präsentieren sich die Bauwerke des Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Ein Glück, dass wir in Österreich damit so reich beschenkt worden sind. Seine Kirchen, Häuser und Brunnen sind ein sehr spannendes Thema für eine kleine Österreichrrundreise.

St. Barbarakirche

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Hundertwasserkirche in Bärndorf © DeymosHR/Shutterstock

„Eine Kirche muss schön sein, man muss sich in ihr geborgen fühlen“ so die Worte des bekannten Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Er gestaltete die in den 1950er Jahren erbaute Kirche in den Jahren 1987/1988 zu einem weithin bekannten Kunstwerk um, wobei die Kirche insbesondere für seine vergoldete Zwiebel des Turmhelms bekannt ist. Die Stadt Bärnbach, einst bekannt für den Kohleabbau und die Glaserzeugung, vereint heute Spuren vieler Künstler wie auch Prof. Ernst Fuchs oder Robert Zeppel-Sperl. Am bekanntesten ist aber die mittlerweile als „Hundertwasser­kirche“ bezeichnete St. Barbarakirche – ein buntes, fröhliches, lebensbejahendes Gotteshaus, das sich vielfältig und reich an Formen und Farben präsentiert. Mit der Gestaltung von zwölf Toren, die für alle großen Weltreligionen stehen und deren Symbole tragen, setzte Hundertwasser eine Geste der Ökumene, des Dialogs aller Konfessionen und der Toleranz.

Treffpunkt Hundertwasserbrunnen

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Hundertwasserbrunnen in Zwettl © Waldviertel Tourismus/lichtstark.com

Hundertwasser schätzte die Abgeschiedenheit des Waldviertels und verbrachte hier gerne Zeit, vor allem im Kamptal, wo er sich sogar in der Hundertwassermühle niederließ. Als in den 1990er Jahren der Hauptplatz im nahe gelegenen Zwettl umgestaltet werden sollte, konnte man Hundertwasser für dieses Projekt gewinnen. Der Brunnen besteht aus drei Hauptelementen, nämlich den beiden Brunnensäulen mit Auffangbecken und dem Pavillon. Seit der Eröffnung 1994 ist der Brunnen ein beliebter Treffpunkt. Hier trifft man sich zum Plausch und schaut auf das plätschernde Wasser. Dieses zieht die Menschen ja magisch an. 

Buntes Hundertwasserhaus

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Hundertwasserhaus in Wien © Mistervlad/Shutterstock

Entstanden ist das Hundertwasserhaus in Wien zu Beginn der 1980er Jahre. Es spiegelt die ungewöhnliche und unkonventionelle Art der Gestaltung wieder, für die der Künstler so berühmt war. Schief eingebaute Fenster, bunte Mosaike, unebene Gänge und unzählige Winkel und Bögen gesellen sich hier zu dem üppigen Grün der Balkone und Terrassen. Mehr als 200 Bäume und Sträucher zieren diese grüne Oase, ein Wohnhaus der anderen Art. 
Ganz in der Nähe befindet sich das Kuns Haus Wien – ein Museum, das ebenfalls von Friedensreich Hundertwasser entworfen worden ist. Auch hier findet der Betrachter kaum gerade Linien in der Architektur, wie es der Künstler eben liebte. Im Museum kann man die permanente Hundertwasser-Ausstellung sowie weitere wechselnde Ausstellungen besuchen.

Hundertwassers Therme

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Hundertwassers Therme in Blumau © nick115/Shutterstock

Im Osten der Steiermark liegt das Rogner Bad Blumau, eine Therme, die malerisch in der steirischen Hügellandschaft liegt. Für die Gestaltung der Hotel- und Thermalanlage zeichnet ebenfalls Friedensreich Hundertwasser verantwortlich. Diese scheint fügt sich harmonisch in die Hügel ein und scheint sogar mit den Wiesen zu verschmelzen. Dank der bewaldeten Dächer und organischen Formen wird dieser Eindruck noch verstärkt. Auch hier sieht man die charakteristischen Elemente des Künstlers, wie kleinteilige, bunte Fassaden, goldene Kuppeln und kein Fenster, das dem anderen gleicht.