Ein authentisch rekonstruiertes hallstattzeitliches Gehöft auf dem Burgstallkogel gibt einen Eindruck vom Leben und Wohnen in der Hallstattzeit. Der Weg liegt im Naturpark Südsteirisches Weinland und verbindet die Gemeinden Großklein und Gleinstätten.
Wenn Gräber erzählen ... Hallstattzeit zwischen Sulm und Saggau
Auf dem Burgstallkogel (458 m) bei Kleinklein befand sich einst eine ausgedehnte, ca. 5 ha große späturnenfelder- und hallstattzeitliche Höhensiedlung. Sie zählte in der frühen Eisenzeit zu den bedeutendsten politischen und wirtschaftlichen Zentren des Alpenraums. Dies wird vor allem an der außergewöhnlich reichen Ausstattung der vier „Fürstengräber“ in Kleinklein ersichtlich. Bei archäologischen Grabungen auf der Burgstallkuppe und am Nordabhang 1982 und 1984 wurden zahlreiche Hausgrundrisse, Herdstellen und Abfallgruben nachgewiesen, die ein Bild dicht verbauter Siedlungsterrassen vermitteln.
Die mit der prähistorischen Siedlung am Burgstallkogel zeitgleiche Sulmtalnekropole (altgriechisch Totenstadt) gehört zu den bedeutendsten Hallstattzeitlichen Grabhügel (lateinisch tumuli). Die heute noch mehr als 700 erhaltenen und gut sichtbaren Tumuli stellen das größte hallstattzeitliche Hügelgräberfeld des Ostalpenraums dar (8. bis Anfang 6. Jhdt. v. Chr). In ihrem Ursprung reicht die Nekropole – es handelt sich ausnahmslos um Brandbestattungen – noch in die späte Urnenfelderzeit zurück. Leider standen bzw. stehen die Grabhügel immer wieder im Zentrum illegaler Grabungstätigkeiten, was einen erheblichen Informationsverlust zur Geschichte der Region bedeutet.
Archäologische Hausrekonstruktionen der Hallstattzeit
„Archäologische Parks werden das Geschichtsbild unserer Kinder und Enkel vermutlich nachhaltiger prägen, als all unserer spezialwissenschaftlichen Traktate zusammengenommen.“ (W. Gauer).
Die 2003 und 2004 aufgebauten eisenzeitlichen Hausrekonstruktionen und Lebensbilder verstehen sich als modellhafte Zusammenfassungen des aktuellen archäologischen Forschungstandes. Die Grundrisse der Gebäude, sowie die eingesetzten Holzverbindungstechniken beziehen sich auf archäologische Vorbilder von Burgstallkogel, aber auch auf andere eisenzeitliche Fundstellen im südostalpinen Raum. Beim Aufbau kamen Werkzeuge zum Einsatz, die nach archäologischen Vorbildern aus Roheisen nachgeschmiedet wurden: endständige Lappenbeile, Dechsel, Ziehmesser, Löffelbohrer, Stemmbeitel und einfache Sägen.