Wandern mit Aussicht im Reich der Granatsteine

Ein Artikel von Mag. (FH) Eva Riegler | 11.09.2012 - 21:54
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Herbststimmung Millstätter See © Kärnten Werbung/Gerdl

Als herbstliche Genusstour für alle Sinne erweist sich eine Wanderung unter dem Motto „Der Granat – Feuerstein der Liebe“ auf der zweiten Etappe des Millstätter See Höhensteigs. Stets den in der Herbstsonne glitzernden See im Blick führt der Weg von der Schwaiger zur Lammersdorfer Hütte bis hinauf auf den Kamm der Millstätter Alpe. In ihrem Inneren birgt sie das größte Granatvorkommen der Alpen, wovon die Pfade auf dem Höhenzug ein funkelndes Zeugnis ablegen. Die rubinroten Steine einfach vom Boden aufheben und einstecken – auch Reisende längst vergangener Zeiten trugen die Granatsteine als Talisman in ihren Taschen. Als Höhepunkt der dreieinhalb stündigen Wanderung wartet hoch oben das Granattor. Dieser mächtige, mit Granatsteinen gefüllte Durchgang markiert auch den Punkt, der die Aussicht über den Millstätter See in seiner Gesamtheit frei gibt.

Zur Einkehr nach der Tour lädt die Lammersdorfer Hütte. Während der Blick über die noch sattgrünen Almen schweift, lassen sich die Gäste zum Beispiel den preisgekrönten Bergkäse aus der hütteneigenen Sennerei schmecken. Wer Lust hat, setzt den Weg auf der zweiten Etappe des Höhensteigs fort, die über den Rosenkofel, den Ort Kaning und hinauf auf das Erlacherhaus führt. Dieser und zwei weitere Abschnitte des Millstätter See Höhensteigs sind übrigens Teil des neu geschaffenen Alpen-Adria-Trails, der von den Dreitausendern der Hohen Tauern bis ans Mittelmeer reicht.

Den Sonnenaufgang erleben
Die Sonne hoch über dem See begrüßen: Zu diesem faszinierenden Naturschauspiel hoch über dem Millstätter See laden die Bergbahnen Goldeck. Jeden Mittwoch bis noch 29. September bringt die Seilbahn Naturliebhaber zwischen 5 und 6 Uhr früh zur Bergstation – von dort führt ein kurzer Weg auf den Gipfel auf über 2.000 Metern Seehöhe. Von diesem Logenplatz aus, der an der fünften Etappe des Höhensteigs liegt, beobachten die Gäste den Sonnenaufgang in der umliegenden Bergwelt und am See: Die ersten Sonnenstrahlen lassen die Gipfel der Karawanken, der Hohen Tauern und der Gailtaler Alpen rot erglühen, um in der Folge auch die Täler und den Millstätter See ins Morgenlicht zu tauchen. Danach wartet im Bergrestaurant ein reichhaltiges Frühstücksbuffet (Kosten: Erwachsene 35 Euro, Kinder 25 Euro, inkl. Berg- und Talfahrt sowie Frühstücksbuffet).

Bauernpicknick am Sternenbalkon
Als Platz zum Träumen und Schauen bietet sich der „Sternenbalkon“ beim Gasthof Bergfried in Gschriet hoch über dem Ostufer des Millstätter Sees an. Diese Aussichtsplattform gilt als einer der schönsten Plätze der vierten Etappe des Millstätter See Höhensteigs, die auf den Weltenberg Mirnock hinaufführt. Vom Sternenbalkon schweift der Blick von den Hohen Tauern über die herbstlich gefärbten Bergwälder zum Millstätter See, in dem sich die letzten Sonnenstrahlen spiegeln. Auf dem Sternenbalkon lassen sich auch die kulinarischen Köstlichkeiten der Mirnockbauern verkosten. Dazu bestellen sich die Wanderer am besten am Vortag beim Infocenter Millstätter See in Seeboden einen Picknickkorb, der zum Beispiel Mirnockspeck, Wurst- und Käsespezialitäten, Topfenaufstrich mit Kräutern und Hausbrot frisch aus dem Ofen enthält. Den Durst stillt hausgemachter Holundersaft und zum Dessert gibt's „Mirnockaugen“, süße Krapfen verfeinert mit einem Marmeladen-Auge.

Im Tal setzt die Erlebniswelt „Granatium“ in der alten Bergwerksstadt Radenthein in der Destination Millstätter See den „Blutstropfen Christi“, wie Granate auch genannt werden, in all seinen Facetten in Szene. Im 300 Meter langen Stollen gewinnen die Besucher ein Bild von der unterirdischen Heimat des Edelsteins. Wieder unter freiem Himmel öffnet sich das Schürfgelände am Kaninger Bach: Mit Leihwerkzeug ausgestattet schlüpfen die Besucher in die Rolle der Knappen und schlagen Granatsteine aus der Felswand.

Wie einst die Knappen

Vor der Kulisse der Kaninger Naturschlucht fühlt man sich in die Zeit des Granat-Abbaus Mitte des 19. Jahrhunderts zurückversetzt: Das Rauschen des Baches und das Pochen der originalgetreu nachgebauten Granat-Mühlen vermischen sich wie einst mit dem Klopfen der Bergwerksleute. Die edlen Steine, die die heutigen Schürfer kostenlos mit nach Hause nehmen, geben ein eindrucksvolles Souvenir ab, vor allem dann, wenn sie fachmännischen Schliff erhalten. Dazu steht im Granatium ein Experte zur Verfügung, der sich beim Schleifen gerne über die Schulter sehen lässt und auch die Granaten der Besucher gekonnt veredelt. Zwölf Flächen besitzt der kristalline Stein, die schönsten Facetten macht der Schleifer auf Wunsch ausfindig und poliert sie gegen ein kleines Entgelt.

Package: Mein Schatz aus den Bergen

  • 4 Tage/3 Nächte in Ihrer Unterkunft rund um den Millstätter See
  • 1 x Wanderung zum Granattor inkl. Hütteneinkehr auf der Lammersdorferalm mit Käseverkostung aus der Almsennerei
  • 1 x Sonnenuntergang am Sternenbalkon mit Picknickkorb der Mirnockbauern
  • 1 x Eintritt ins Granatium inkl. „Schürfrecht“ – veredeln Sie Ihren ganz persönlichen Granaten
  • Umfangreiches Kartenmaterial und Wegbeschreibungen
  • Das Buch zum Millstätter See Höhensteig mit allen Geschichten und Bildern
  • pro Person z. B. im ****Hotel ab € 235,- inkl. Halbpension oder in der Ferienwohnung für 2 Personen ab € 235,- ohne Verpflegung;
buchbar bis Ende Oktober 
Infocenter Millstätter See,
Tel.: 04766/3700-0 
info@millstaettersee.at.