Neuer Weitwanderweg Nibelungengau

Ein Artikel von Redaktion | 23.06.2014 - 08:42

Wo einst Rüdiger von Bechlaren im Nibelungenlied seinen Sitz als Lehensmann des Hunnenkönigs Attila hatte windet sich der Weitwanderweg Nibelungengau an den Ufern der Donau durch die beeindruckende Flusslandschaft. Geschichtsträchtige und überraschende Ausflugsziele wie das Schloss Artstetten, die Wahl-Heimat von Thronfolger Franz Ferdinand, die Basilika von Maria Taferl und das Kraftwerk Ybbs Persenbeug bereichern das Wandererlebnis am Weitwanderweg Nibelungengau.

Die Region Nibelungengau hat sich den Geheimtipp-Status noch bewahrt. Am Weitwanderweg Nibelungengau wandert man donauabwärts zwischen dem oberösterreichischen Donausteig im Westen und dem Welterbesteig Wachau im Osten. 110 km Gesamtlänge hat der Weitwanderweg Nibelungenau, der sowohl nördlich als auch südlich der Donau verläuft. Der Weg ist aussichtsreich, führt durch pittoreske Landschaften und teilweise am Donauufer entlang an schönen Plätzen und interessanten Ausflugszielen vorbei.

Die Etappen sind zwischen 10 und 22 kmlang. Am Nordufer wandert man von Sarmingstein, der Anschlussstelle vom oberösterreichischen Donausteig ca. 80 km bis Leiben durch wildromantische Waldlandschaft. Die Südroute zwischen Ybbs und Pöchlarn bietet 30 km gemütliche Wanderungen oft direkt an der Donau entlang. Am Weg findet sich alles was Wanderern Freude macht: Ruheplätze zum Verweilen, eine romantische Klamm, aber auch historisch gewachsene Städte und Dörfer.

Die Nordroute

Wälder und weite Blicke auf die Donau
Die Weitwanderroute im Nibelungengau führt am Nordufer teilweise durch Wälder, durch eine wildromantische Klamm, dann weiter zum Wallfahrtsort Maria Taferl bis nach Artstetten – der ehemaligen Wahl-Heimat von Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand. Von hier wandert man weiter nach Leiben, wo die Etappe zum 800 Jahre alten Schloss Leiben führt und der Weitwanderweg schließlich in Emmersdorf an den Welterbesteig anschließt.

Von Wallfahrten und K & K Nostalgie
Für eine kulturelle Pause lohnt sich der Besuch der Basilika von Maria Taferl. Eine der bekanntesten Wallfahrtskirchen Österreichs stellt in ihrer Schatzkammer die vielen persönlichen Votivgaben der Pilger aus. In traumhafter Lage am Taferlberg gelegen überblickt man von der Basilika das gesamte Donautal des Nibelungengaus.

Schloss Artstetten mit den unverkennbaren Zwiebeltürmen – einst Familiensitz und Sommerresidenz der kaiserlichen Familie - ist ein besonderes Schmuckstück und eine historische Entdeckung nicht nur für K & K Interessierte. Das Schloss ist die letzte Ruhestätte für Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seiner bürgerlichen Gemahlin Sophie Herzogin, wo eine sehr persönliche Ausstellung rund um das private Leben des Thronfolgers und seiner Familie gezeigt wird. Besonders sehenswert ist auch die aktuelle Ausstellung rund um den 1. Weltkrieg "Regieren & Verlieren: Kaiser Karl - Eine Herausforderung zum Frieden".

Oldtimer im Europaschloss
Weiter östlich bekommt der Wanderer im Europaschloss Leiben Erstaunliches zu sehen. Das Landtechnikmuseum beherbergt seit 1991 die Spezialsammlung des Traktorensammlers Martin Trausnitz. Traktoren der allerersten Generation sind hier gut erhalten. Viele der bis zu 80 Jahre alten landwirtschaftlichen Raritäten und Oldtimer aus den Jahren 1910 bis 1941 beeindrucken nicht nur Technikfans.

Die Nord-Route im Detail:
Start Sarmingstein (Anschluss Donausteig) – Persenbeug – Marbach - Maria Taferl – Artstetten – Leiben. Von Leiben zweigt der Weg ab: geht man Richtung Klein Pöchlarn kommt man zum Anschluss an die Südroute des Weitwanderwegs Nibelungengau. Geht man von Leiben weiter bis zum Donaukraftwerk Melk erreicht man den Anschluss an den Welterbesteig Wachau.

Die Südroute

Gemütlich spazieren am Donauufer
Gemächlicher geht es auf den südlichen Etappen zwischen Ybbs und Pöchlarn zu. Das Land ist weit, es eröffnen sich wunderbare Blicke auf das hügelige und bewaldete Donau-Nordufer. Mit Ybbs, Krumnussbaum, Erlauf und Pöchlarn liegen 4 Gemeinden auf der Südroute des Weitwanderwegs. Man wandert häufig direkt am Donauufer entlang der Treppelwege. Auf diesen Pfaden zogen die Pferde vor der Ära der Dampfschiffe die Schiffe mit den Treidelzügen stromaufwärts wieder zurück.

Interessant für einen Zwischenstopp ist das älteste Kraftwerk Österreichs Ybbs-Persenbeug, das bereits in den 50er-Jahren erbaut wurde. Bei einer Führung macht man eine Zeitreise durch die Geschichte des Kraftwerkbaus zurück in die Zeit als das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug noch den gesamten Strom für Österreich produzierte. Weiter wandert man Richtung Krumnussbaum, wo sich alles um die Nuss dreht. Genüssliches rund um die Nuss prägt den Ort, am besten kann man sich beim Nussfest durchkosten, das jedes Jahr im Oktober stattfindet.

Weiter östlich in Pöchlarn lohnt sich im Geburtsort des berühmten Malers Oskar Kokoschka der Besuch des Oskar Kokoschka Museums. Es ist das Geburtshaus des weltberühmten Malers, der am 1. März 1886 hier geboren wurde – von Mai bis Oktober sind hier jedes Jahr wechselnde Werke des Künstlers ausgestellt.

Die Route am Südufer im Detail:
Sarmingstein (Anschluss Donausteig) – Ybbs – Krumnussbaum – Erlauf – Pöchlarn (über die Brücke nach Klein Pöchlarn Anschluss zur Route am Nordufer)

Die Bewegungsarena

Wer länger in der Region bleibt kann, ausgehend von den 10 Gemeinden im Nibelungengau die 34 neu entwickelten Rundstrecken der Bewegungsarena Nibelungengau erwandern. Je nach Gemeinde sind zwischen zwei und fünf Rundrouten begehbar. An den Ausgangspunkten informieren Panoramatafeln über die unterschiedlichen Wandermöglichkeiten innerhalb der Gemeinde. Die Rundrouten eigenen sich auch sehr gut zum Laufen oder Walken und sind teilweise auch für gemütliche Familienwanderungen geeignet.

Genaue Routenbeschreibungen und die GPS-Tracks der Etappen stehen zum Download auf www.nibelungengau.at kostenlos zur Verfügung. Die gedruckte Wanderkarte kann im Regionalbüro Wachau-Nibelungengau-Kremstal der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH unter Tel. 02713 30060 60 oder unter der E-Mail: urlaub@donau.com angefordert werden.