Grenzüberschreitender Weitwanderweg entlang der Lainsitz

Ein Artikel von Redaktion | 14.04.2015 - 10:07
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Der Weg führt entlang des rauschenden Flusses Lainsitz, der in Karlstift entspringt, durch Österreich und Tschechien. Von der Lainsitzquelle im Böhmerwald über Weitra, Gmünd und Litschau bis nach Chlum © Waldviertel Tourismus, ishootpeople.at

Die Lainsitz ist aufgrund ihrer Naturbelassenheit und der historischen Bedeutung als Grenzfluss zwischen Tschechien und Österreich von einzigartigem Wert. Von der Quelle nahe der österreichisch-tschechischen Grenze in Karlstift bis zur Mündung in die Moldau durchläuft sie insgesamt 208 Flusskilometer.

Zwischen den Städten Weitra und Gmünd verläuft die Lainsitz auf einer Bergebene in knapp 1.000 m Seehöhe. Die Umgebung des Flusses bestimmen unberührte Natur, zahlreiche historische Residenzen, Schlösser, Burgen sowie romantische Burgruinen. Wanderer erleben hier eine einzigartige Kulisse und können Dutzende Sehenswürdigkeiten auf dem Weg kennen lernen.

Der Weg entlang der Lainsitz

Der insgesamt 86 km lange Weitwanderweg ist in 4 Tages-Etappen zwischen 20 und 29 Tageskilometer unterteilt. Entlang der Strecke befinden sich 4 Naturlehrpfade, 3 Naturparke, zahlreiche Aussichtstürme sowie historische Städte und Orte, darunter Weitra, Gmünd und Litschau.

Weiters haben Wanderer die Möglichkeit, mittelalterliche Schlösser, regionale Handwerksbetriebe und Naturdenkmäler zu besichtigen, darunter die Blockheide Gmünd mit ihren bizarren Steinformationen, das Schloss Weitra oder die Papiermühle Mörzinger, in der Besucher selbst handgeschöpftes Büttenpapier herstellen können.

1. Etappe: Von der Quelle nach Weitra

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Die gigantischen Steinformationen im Naturpark Blockheide sind nur eines der Highlights des Weitwanderweges entlang der Lainsitz © Waldviertel Tourismus, ishootpeople.at

Von der Quelle der Lainsitz auf einer Seehöhe von 972 m führt der Weg zunächst nach Karlstift und nach 6 km wieder zurück zur Lainsitz, die schon als „junge Lainsitz“ ihren Weg über tschechisches Gebiet nimmt. Bald nach Karlstift gliedert sich der Weg in zwei alternative Weitwandermöglichkeiten: Die Hauptroute führt über St. Martin, begleitend durch die Waldviertelbahn, zur historischen Stadt Weitra. Die alternative Route dazu verläuft über die höchste Erhebung des nördlichen Waldviertels, den Nebelstein mit 1.017 m Seehöhe, nach Weitra. Beide Strecken haben eine Länge von rund 28 km und markieren die ersten Tages-Etappen des Weges entlang der Lainsitz. Übernachtungen während der Strecke sind natürlich ebenso möglich.

2. Etappe: Von der ältesten Braustadt nach Gmünd

Die 2. Tagesetappe führt auf knapp 20 km von der Stadt Weitra, Österreichs ältester Braustadt, über Dietmanns bis nach Gmünd.

In Weitra lohnt ein Besuch des im 16. Jh. erbauten Schloss Weitra, des historischen Altstadtkerns sowie des Weitraer Bierpfades inklusiver zahlreicher Verkostungsmöglichkeiten. Unmittelbar nach Weitra folgt der Weitwanderweg den Schienentrassen der Waldviertelbahn. Diese bietet für jeden Wanderabschnitt ideale Einstiegsorte und stellt eine hervorragende Kombinationsmöglichkeit von Bahnfahren und Wandern dar. Immer wieder führt diese sehr nah an die Lainsitz heran oder überquert diese.

Am Ende des zweiten Abschnittes des Weges entlang der Lainsitz locken ein Besuch des Sole-Felsen-Bades bzw. des Aussichtsturmes in der Blockheide Gmünd. Von hier aus genießen Wanderfreunde einen Blick bis weit über das Grenzland nach Tschechien.

3. Etappe: Von Gmünd zur nördlichsten Stadt Österreichs

Die 3. Etappe des Weges entlang der Lainsitz führt direkt über das Glasbläserzentrum Alt-Nagelberg nach Litschau, der nördlichsten Stadt Österreichs. Diese Strecke weist eine Gesamtlänge von 25 Tageskilometern auf und bietet neben Highlights wie dem Besuch der Stadt Gmünd mitsamt der Blockheide auch die Möglichkeit, den Glasbläsern im Glaskunstdorf Brand-Nagelberg einen Besuch abzustatten.

Sanfte Wald- und Teichlandschaften kennzeichnen diese Tagesetappe, die in Litschau endet. Hier begeistern der mächtige Herrensee mit seinem Strandbad vor der Kulisse des Schlosses Litschau in unmittelbarer Nähe zur tschechischen Grenze. Nach einer anstrengenden Etappe finden Wanderer hier die Möglichkeit vor, je nach Witterung im Strandbad Herrensee oder im Hallenbad „Relax“ zu entspannen. Im Sommer bietet das Herrenseetheater Kulturvorführungen, Golfern empfiehlt sich der Besuch des nahegelegenen Golfclub Herrensee.

4. Etappe: Von Litschau nach Chlum

Die 4. und letzte Tagesetappe auf österreichischer Seite führt direkt von Litschau entlang des langgestreckten Herrensees und über den Richterteich bis zum Grenzübergang Schlag und weiter in das tschechische Chlum. Diese Etappe hat die kürzeste Tageslänge mit insgesamt ca. 13 km. Auf dem Weg genießen Wanderer das Torfmoor Pele, ein Naturschutzgebiet auf tschechischer Seite sowie den Bade- und Fischteich Hejtman.


Die naturnahen kulturlandschaftlichen Besonderheiten des Weges entlang der Lainsitz setzen sich auch auf tschechischer Seite fort. Über längere Strecken ist die Lainsitz Grenzfluss; der neue Weitwanderweg überquert insgesamt fünfmal die Grenze zwischen Österreich und Tschchien. Das Besondere dabei ist, dass die Lainsitz stellenweise so breit wie die Donau fließt und vor der Mündung in die Moldau weit über 100 km zurücklegt. Hier ist der Weg besonders großzügig und naturnah angelegt.

Die Route zur Wanderung finden Sie auch auf outdooractive.com.

Info: www.waldviertel.at

Stand: 2015

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