Faschingsbeginn am 11.11.?

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 11.11.2022 - 10:43
shutterstock_1257053296.jpg

Wann beginnt der Fasching nun wirklich? © VCoscaron/Shutterstock

Am 11.11. um 11.11 Uhr beginnt die Faschingszeit – so heißt es zumindest. Ganz richtig ist das jedoch nicht, denn der Fasching beginnt traditionell erst am Tag nach dem Dreikönigstag, am 7. Jänner, und dauert bis Aschermittwoch. Am 11. November beginnt lediglich die Narrenzeit. Aber warum gerade am 11.11.?

Eine sündige Zahl

Die Elf gilt als die Narrenzahl: Genau wie die Narren so manche Norm und Vorschrift überschreiten, übersteigt die Zahl 11 die zehn Gebote und wird daher als Allegorie der Sünde gedeutet. Um dieses Datum herum fanden früher häufig Gründungsversammlungen neuer Vereine und Generalversammlungen bestehender Faschingsgilden statt – die ersten Vorbereitungen für den „echten“ Fasching konnten beginnen, die Narren waren somit „geweckt“.

Warum wir Fasching feiern

Bereits die Kelten feierten so etwas wie Fasching, ja sogar bei den alten Ägyptern und im antiken Rom waren ähnliche Frühlingsbräuche verbreitet. Ursprünglich ging es darum, Götter zu verehren und böse Geister zu vertreiben. Auch heute noch spielt das „Winteraustreiben“ und Begrüßen des Frühlings eine wichtige Rolle.
Der Fasching, wie wir ihn heute kennen, geht vermutlich bis ins 11. Jh. zurück, als das 40-tägige Fasten vor Ostern, das ur­­sprünglich nur in Klöstern praktiziert wurde, auch für die übrige Bevölkerung eingeführt wurde (nicht zuletzt, weil die Essensvorräte zu dieser Jahreszeit oft knapp wurden). So bekam das närrische Treiben eine weitere Facette: noch einmal ausgelassen zu feiern, bevor am Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt. Durch das Verkleiden werden für einige Tage die Standesunterschiede aufgehoben – hinter der Maske konnte jeder unerkannt Kritik an der Obrigkeit und an Missständen üben. 
Der Begriff „Fasching“ soll übrigens von „vastschang“ stammen, was „letzter Ausschank vor dem Fasten“ bedeutet.

Und was hat es mit dem Faschingskrapfen auf sich?

Etwas, das auf keiner Faschingsparty fehlen darf, ist der Faschingskrapfen – und das ist nicht nur in Österreich der Fall. In vielen Ländern der Welt werden in der Faschingszeit Krapfen oder ähnliches Hefegebäck gegessen. Der Brauch geht angeblich auf das Mittelalter zurück – wir haben ihn der Kirche zu verdanken. Da auf den Fasching ja die lange Fastenzeit folgt, hatten ein paar Mönche die Idee, dass es der Bevölkerung gut tun würde, davor noch ausreichend Kalorien zu sich zu nehmen. Die Zutaten waren leicht zu bekommen und für jeden leistbar. Und so wurde der Faschingskrapfen zur Tradition. Mit Zucker und Marmelade liefert er immerhin 300 bis 400 Kalorien.