Schon mal vom Beutelteufel gehört?

Ein Artikel von Christiane Bartal | 25.09.2019 - 17:45

Er lebt als Einzelgänger in den Waldgebieten Tasmaniens, ist ca. 60 cm groß, gibt häufig kreischende Laute von sich und stinkt bei Aufregung fürchterlich. Der Beutelteufel (Sarcophilus harrisii), auch Tasmanischer Teufel genannt, ist das größte noch lebende fleischfressende Beuteltier, sog. „Raubbeutler“, aber bereits vom Aussterben bedroht.

Ursprünglich war die Art auch auf dem Australischen Kontinent verbreitet, wo sie vor rund 600 Jahren durch menschliche Bejagung ausgestorben sein dürfte. Heute gibt es wildlebende Beutelteufel nur mehr endemisch auf Tasmanien, der Insel vor der südöstlichen Küste Australiens.

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Bei Bedrohung zeigen Beutelteufel ihre spitzen Zähne und stoßen kreischende Laute aus © Bernhard Richter/Shutterstock.com

Heimtückische Krankheit dezimiert die Population

In der Regel ernährt sich der Beutelteufel von Kleintieren und Aas, nur selten jagt er größere Tiere wie Kängurus oder junge Schafe. Dennoch war er früher als Viehdieb verschriehen und wurde erbarmungslos gejagt. Seit 1941, kurz vor der völligen Ausrottung, steht er unter Schutz, allerdings dezimierte die 1996 erstmals auftretende und hoch ansteckende Krebserkrankung Devil Facial Tumor Disease (DFTD) die freilebende Beutelteufel-Population innerhalb zweier Jahrzehnte um etwa 80 %.

Der Krebs befällt zunächst das Gesicht. Die immer größer werdenden Geschwüre hindern die Tiere daran, Nahrung aufzunehmen, wodurch sie verhungern. Übertragen wird die Krankheit durch Bisse, die zwischen den Artgenossen während der Paarungszeit oder bei Kämpfen um die Nahrung nicht selten vorkommen. Forscher vermuten außerdem, dass die geringe genetische Vielfalt der Tierart die schnelle Ausbreitung der Tumorerkrankung zusätzlich fördert.

Mithilfe eines Rettungsprogramms der australischen Regierung gemeinsam mit mehreren Zoos weltweit, im Zuge dessen zwei Zuchtpopulationen als „Backup“ für die Bildpopulationen gegründet wurden, wird versucht, die Art vor dem Aussterben zu bewahren. Auch internationale Wissenschafterteams arbeiten an einem Mittel, um die heimtückische Krebserkrankung zu stoppen.