Monsanto: Wo Steine aus den Häusern „wachsen“

Ein Artikel von Christiane Bartal | 10.12.2019 - 11:35
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Anstatt die mächtigen Granitfelsen wegzuschaffen, entschieden sich die Bewohner des mittelalterlichen Dorfes Monsanto einst für einen offenbar gangbareren Weg: Sie bauten ihre Häuser einfach um die Felsen herum. Die Steinkolosse bestimmten dabei nicht nur den Verlauf der Straße, die sich durch den Ort schlängelt, sondern auch die Architektur einiger Häuser. Die Felsen dienen dabei beispielsweise als Dach, Boden oder Mauer.

Auch die Granitsteine für die Häuser selbst und die Pflastersteine der Straßen stammen von jenem gleichnamigen Berg, an dessen Hang das Dorf liegt. Im Jahr 1939 wurde der kleine Ort in einem landesweiten Wettbewerb sogar als das „portugiesischste Dorf des Landes“ gewählt.

Bis heute konnte sich das 800-Seelen-Dorf sein mittelalterliches Erscheinungsbild bewahren. Autos gibt es hier übrigens keine – das bevorzugte Transportmittel durch die engen gepflasterten Gassen ist der Esel. Pflicht für den Besuch dieses besonderen Ortes ist festes Schuhwerk, denn mit Ausnahme des Friedhofs gibt es in Monsanto kaum eine ebene Fläche.