Der langsamste Schnellzug der Welt wird 90

Ein Artikel von Michaela Tebaldi/Rhätische Bahn | 26.08.2020 - 16:35
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Die Eröffnungsfahrt des Glacier Express © Glacier Express

Ziel der Projektinitiatoren war es, ihre touristischen Regionen mit einem direkten Zug zu verbinden. Vor genau 90 Jahren setzten die damaligen Bahngesellschaften Rhätische Bahn, Furka-Oberalpbahn und Brig-Visp-Zermatt Bahn ihr Vorhaben in die Tat um. Der Glacier Express war der erste durchgehende Schnellzug von St. Moritz nach Zermatt. Da er für die Strecke ganze 11 Stunden bracuhte, bekam er den Spitznamen „langsamster Schnellzug der Welt.“ 
Heute ist der Glacier Express einer der beliebtesten Züge im Bahnland Schweiz. Die Faht dauert heute 8 Stunden und führt an 291 Brücken und 91 Tunnels vorbei und meistert dabei einen Höhenunterschied von 1.500 m.

Durch drei Kantone mit dem Glacier Express

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Das Landwasserviadukt im Albulatal © Glacier Express

Die Strecke führt die Bahnreisenden durch die drei Kantone Wallis, Uri und Graubünden – entlang eines atemberaubenden und abwechslungsreichen Panoramas. Von St. Moritz bis Thusis durchfährt der Glacier Express das Albulatal – eine Teilstrecke der Rhätischen Bahn, die seit  2008 zum UNESCO Welterbe zählt. Diese mehr als 100 Jahre alte Bahnstrecke ist bezüglich Bautechnik und Linienführung eine Meisterleistung. Harmonisch fügt sich der 60 Kilometer lange Abschnitt mit all seinen Viadukten und Kehrtunnel in die Landschaft ein. Durch die Rheinschlucht, den Grand Canyon der Schweiz, führen die Schienen weiter Richtung Chur. Von hier aus schlängelt sich der Glacier Express durch die Rheinschlucht Richtung Surselva. Nach Disentis fährt die Bahn über den Oberalppass bis auf 2.033 m Höhe. Hier hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Oberalpsee und die umliegende Gebirgslandschaf. Über das Wallis geht es bergab über Andermatt und Fiesch bevor in Zermatt das beeindruckende Matterhorn wartet.

Damit die Bahnreisenden keinen Komfort vermissen müssen, werden zwischen 2019 und 2021 alle Panoramawagen renoviert. In der 1. und 2. Klasse wird nicht nur das Interieur komplett erneuert – hier erhält jeder Sitzplatz eine Steckdose und kostenloses WLAN. Mit jedem Smartphone bzw. Tablet können sich die Gäste mit dem Bordinfotainment verbinden, wo es in acht Sprachen spannende Informationen zur Strecke gibt.  

Infos: www.glacierexpress.ch