Traumhaft schöne Dolomiten

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 07.09.2021 - 10:37
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Die steile Nordwestwand des Monte Civetta wird von Bergsteigern als die „Wand der Wände“ bezeichnet © Rasto SK/Shutterstock

Italien ist zweifellos ein ästhetisches Land. Das weiß jeder, der schon einmal in einer x-beliebigen italienischen Stadt nachts durch die Einkaufsstraßen flaniert ist. Die Menschen, die Mode, die Architektur und die vielen unvergleichbaren Regionen haben etwas Magisches an sich.
Was die Berge jedoch betrifft, waren wir uns immer sicher: Da kommt an Österreich nichts ran. Zwar sind wir davon auch noch nach dieser Reise nach Cortina d‘Ampezzo/Provinz Belluno überzeugt.
Was die Dolomiten einem jedoch zu Auge führen, ist bei Weitem nicht von schlechten Eltern – ja Mamma mia! Schon die Fahrt über das Pustertal und Toblach weiter nach Cortina d‘Ampezzo lässt erahnen, dass ein Kurzurlaub in den Dolomiten keine schlechte Idee ist. In Cortina angekommen, fühlt man sich dann endgültig von der immensen Kraft überwältigt, welche die Dolomiten auszustrahlen vermögen. Wir suchen unsere Unterkunft jedoch nicht direkt in Cortina auf, sondern fahren noch ein Stück über den Passo Giau nach Colle Santa Lucia – einem kleinen Bergdorf inmitten einer gewaltigen Bergwelt. Als wir nach knapp 30 Autominuten am höchsten Punkt des Passes direkt den Monte Nuvolau vor unseren Nasen haben, überfällt uns ein intensives Kribbeln.
So gut wir auch vorbereitet waren – auf die Reise, die lange Autofahrt und auf die Welt der Dolomiten – wir konnten unsere Gefühle einfach nicht im Zaum halten, als sich dieser schroffe Riese vor uns aufgerichtet hat.

Es kann nur einen König geben

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Die „Cinque Torri“ sind fünf zusammen-gehörende Felstürme, die bei Kletterern und Wanderern für Begeisterung sorgen © Khaled Louis Fazely/Shutterstock

„Wow. Das ist er nun, der schönste Berg der Region!“ – eine Aussage, die nur allzu oft korrigiert werden musste. Erst erblicken wir den Monte Nuvolau und sind angetan von seiner majestätischen Präsenz. Doch gleich dahinter wartet – und die Berge tun das hier mit einer solch᾽ ansteckenden Ruhe – der nächste Kandidat, der ohne Weiteres als König der Dolomiten durchgehen würde: der Monte Averau.   
Damit nicht genug, denn es wurden noch mehr – jeder für sich beeindruckend schön! Keine 15 Gehminuten nach dem Monte Averau erblickt man nämlich die berühmte Felsformation „Cinque Torri“. Sie ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch ein echtes Eldorado für Kletterer. Verschiedene Schwierigkeitsstufen, fantastische Blicke, abwechslungsreiche Routen und eine den Cinque Torri im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen liegende Gastronomie machen dieses Eldorado aus.
Mit diesen Giganten im Blickfeld kann man zwischen dem Passo di Giau und dem Passo Falzarego wunderbar wandern. Ob man den Aufstieg mit eigener Kraft in Angriff nimmt oder einen der vielen Lifte zur Hilfe nimmt, ist dabei jedem selbst überlassen.

Drei Zinnen und Freunde

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Die berühmten Drei Zinnen © Taiga/Shutterstock

Ein Stück weit von Cortina d‘Ampezzo entfernt finden sich weitere Schönheiten der Dolomiten. Hier ist nicht nur von den eindrucksvollen „Drei Zinnen“ die Rede, sondern auch vom Zwölferkofel, dem Monte Antelao oder dem Monte Civetta. Diese Berge werden aber nicht nur von Wanderern und Kletterern geliebt.
Der Zwölferkofel ist beispielsweise Teil der Sextner Sonnenuhr – hierher rührt auch sein Name: Steht die Sonne (von Moos im Fischleintal aus betrachtet) über dem Zwöl­ferkofel, dann ist es ziemlich exakt Mittag. Die weiteren Sextner Sonnenuhr-Berge sind der Neuner, Zehner, Elfer und Einser, und stehen namentlich für die jeweilige Stunde. Sie sind eine knappe Autostunde östlich von Cortina d’Ampezzo zu finden.
Südwestlich von Cortina und ebenso eine knappe Autostunde entfernt ist der Monte Civetta, dessen Nordwestwand von Kletterern als „Wand der Wände“ bezeichnet wird. Davor ruht das Bergdorf Alleghe mit seinem gleichnamigen See.
Die Bergwelt der Dolomiten ist noch viel weitreichender und vielfältiger als das, was man rund um Cortina d‘Ampezzo zu Gesicht bekommt. Nicht umsonst wurde der Gebirgszug im Jahr 2009 zum UNESCO Weltnaturerbe erkoren. Die Dolomiten in seiner ganzen Pracht zu entdecken, braucht zwar seine Zeit, ist aber in jedem Fall sämtliche Mühen wert!

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Der Bergsee Alleghe ruht gemeinsam mit dem gleichnamigen Dorf idyllisch vor dem gewaltigen Anblick des Monte Civetta © lorenza62/Shutterstock