Loch Ness: 90 Jahre Monster-Mythen

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 28.04.2023 - 10:17
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Vom Urquhart Castle aus hat man einen wunderschönen Blick auf Loch Ness © Susanne Pommer/Shutterstock

1933 berichtete der "Inverness Courier" über eine Art Wal, der sich im Wasser gewälzt und gedreht haben soll. Ein Ehepaar war Zeuge des Spektakels, um das sich viele Geschichten ranken.  Zahlreiche weitere Sichtungen gibt es seither – und übrigens auch schon davor: Bereits im Jahr 565 soll am Loch Ness ein Mönch einen Mann vor einem wilden Tier gerettet haben.
Der Aufwand, dem Tier auf die Schliche zu kommen, ist beträchtlich: Der ganze See wurde durchkämmt, mit Unterwassermikrofonen überwacht, mit U-Booten abgesucht und mit Sonargeräten abgetastet – nichts. Dass jedoch eine „Kreatur“ gesichtet wurde, daran zweifelt niemand. Immerhin hat der See direkten Anschluss zum Meer und vielleicht verirren sich hierher doch ab und zu Delfine.
Zahlreiche Schaulustige haben seitdem Loch Ness aufgesucht, um vielleicht auch einen Blick auf das Ungeheuer erhaschen zu können. Oder auch, wel dieses Fleckchen Schottland einfach wunderschön ist. Der schmale, 37 km lange See, die grünen Hügel und ein historisches Castle sorgen für eine Bilderbuchkulisse.

Urquhart Castle – mächtige schottische Burganlage

Die beste Chance, einen Blick auf Nessi zu erhaschen, hat man auf jeden Fall vom Urquhart Castle aus, direkt über dem See. Das Castle, das um 1230 erbaut wurde, war einst die größte Burg des Landes und Schauplatz vieler dramatischer Ereignisse in der Geschichte Schottlands. Die erste Besiedlung fand im 6. Jh. statt, von wo an die Burg bis zum schottischen Jakobitenaufstand von 1689 von Besitzerwechseln und Tumulten gezeichnet war. Von 1692 an überließ man Urquhart Castle dem Verfall und so konnten als Folge der Plünderungen viele Materialien der Burg in umliegenden Cottages und Barns gefunden werden.
Heute kommen Besucher vom Parkplatz aus, durch das Besucherzentrum, auf die Anlage. Ein altes Katapult, die zerfallenen Mauern der Ruine und einen einzigartigen Ausblick über das Loch Ness gibt es für Besucher hier zu bestaunen. Wer Glück hat, erkennt in den dunklen Wellen möglicherweise sogar die sagenumwobene Kreatur, die den Menschen bis heute Rätsel aufgibt.