Das Burgenland feiert 100-jähriges Jubiläum

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 30.06.2021 - 09:42
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Neusiedler See © DaLiu/shutterstock

Nach dem Zerfall der Habsburgmonarchie und dem Ende des 1. Weltkrieges im Jahr 1918 ordneten sich die Landesgrenzen neu. Eine deutschsprachige Minderheit lebte damals im äußersten Westen von Ungarn. Da sich diese mehr mit Österreich verbunden fühlte, folgten Volksabstimmungen und Aufstände, die schließlich im Jahr 1921 dazu führten, dass das heutige Burgenland in die Republik Österreich integriert wurde.
Ursprünglich sollte auch Sopron noch Teil des neuen Bundeslandes sein und sogar die Rolle der Landeshauptstadt übernehmen. Als die Stadt am Ende doch Ungarn zufiel, wurde 1925 Eisenstadt zur burgenländischen Hauptstadt ernannt.
Seinen Namen verdankt das Burgenland übrigens den ehemaligen Verwaltungseinheiten: Pressburg, Wieselburg, Ödenburg und Eisenburg. Heute liegt keines davon in der Landesgrenze des Burgenlandes – der Name wurde trotzdem beibehalten.

Buntes Programm von Nord bis Süd

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Friedensburg Schlaining © Karl Allen Lugmayer/shutterstock

Alles rund um die „Geburt“ des Burgenlandes erfährt man in der Friedensburg Schlaining. Dort wird zum Jubiläum eine umfassende Ausstellung gestaltet. Unter dem Titel „Wir sind 100. Burgenland schreibt Geschichte“ wird die bewegte Geschichte des Landes beleuchtet. Auf multimediale Weise wird das Geschehen mit allen Sinnen erlebbar gemacht.
Die Ausstellung wird in 12 Themenbereiche gegliedert sein und beschäftigt sich mit der politischen Geschichte, der Identität und Heimat, Wirtschaft und Umwelt, Auswanderung und Fluchtbewegungen sowie mit der kulturellen, sprachlichen und religiösen Vielfalt des Landes.
Bewegende Lebensgeschichten und Erinnerungen burgenländischer Persönlichkeiten und interessante Fakten zu landestypischer Kulinarik und Genuss runden das Angebot ab.
Info: www.wirsind100.at

Wie sich die Eingliederung des Burgenlandes in die österreichische Landesgrenze vor Ort abgespielt bzw. wie es sich bis heute entwickelt hat und was es sonst noch im jüngsten Bundesland zu entdecken gibt, können Interessierte bei kostenlosen Führungen durch ausgewählte Gemeinden erfahren. Ortsansässige Guides führen dabei aus den historischen Pfaden und berichten von der bewegten Geschichte, zeigen die schönsten Sehenswürdigkeiten und verraten dabei Anekdoten, die Sie nicht in den Geschichtsbüchern finden werden. Folgende Gemeinden bieten geführte Spaziergänge an:
Nordburgenland: Frauenkirchen, Mörbisch am See, Eisenstadt, Mattersburg
Mittelburgenland: Lockenhaus, Kobersdorf, Deutschkreutz
Südburgenland: Rechnitz, Stadtschlaining, Güssing

#100Jahre100Bilder: Unter diesem Motto werden im gesamten Landesgebiet des Burgenlandes eigens designte Fotorahmen aufgestellt. An 100 ausgewählten Standorten mit besonders schönen Aus- und Weitblicken können Sie ein Foto schießen und mit etwas Glück beim Gewinnspiel einen Preis ergattern. Die Fotoplätze sind bunt gemischt und spiegeln die Vielfältigkeit des Landes wider: von der ebenen Steppe über sanfte Hügel bis zu grünen Weinbergen und wehrhaften Burgen und Schlössern reicht das Repertoire.

Der musikalischen Seite des Burgenlandes wird im Rahmen der „Walking Concerts“ Rechnung getragen. Dabei spazieren Künstler gemeinsam mit den Konzertbesuchern durch die Orte oder sie machen eine musikalische Bootstour über den Neusiedler See. Ausgestattet mit Kopfhörern bieten die Konzerte ein ganz neues Musikerlebnis. Dabei soll es spontan und kreativ zugehen.
Termine: 
9. Juli, Podersdorf am See
16. Juli, Güssing
17. Juli, Deutschkreutz
20. August, Neutal

Info: www.burgenland.info