Weitwandern auf dem Luchs-Trail

Ein Artikel von Christiane Bartal | 26.09.2019 - 17:42

„Weitwandern im Habitat und zum Schutz der Luchse“ ist die Devise auf dem Luchs-Trail, der in 11 Etappen durch die „wilde Mitte Österreichs“, von Reichraming in Oberösterreich durch die Steiermark bis nach Lunz am See im Mostviertel/NÖ, führt.

Unterwegs durchwandern Naturfreunde noch sehr ursprüngliche Natur- und Berglandschaften und queren drei österreichische Großschutzgebiete mit alten Buchenwäldern, die den wenigen wild lebenden Luchsen noch natürliche Lebensräume bieten: den Nationalpark Kalkalpen, den Nationalpark Gesäuse und das Wildnisgebiet Dürrenstein.

Die 11 Tagesetappen des Luchs-Trails

Etappe 1: Reichraming – Buchensteig – Anlaufalm
Etappe 2: Anlaufalm – Blahbergalm – Laussabauernalm
Etappe 3: Laussabauernalm – Haller Mauern – Admont im Gesäuse
Etappe 4: Admont – Scheiblegger Hochalm – Klinkehütte
Etappe 5: Klinkehütte – Spielkogel – Bergsteigerdorf Johnsbach
Etappe 6: Johnsbach – Gstatterboden
Etappe 7: Gstatterboden – Ennstalerhütte – Mooslandl
Etappe 8: Mooslandl – Geodorf Gams – Nothklamm – Reiteralm – Palfau
Etappe 9: Palfau – Kleinpromaualm – Mendlingtal – Lassing
Etappe 10: Lassing – Hochkar – Hochmoor Leckermoos bei Göstling/Ybbs
Etappe 11: Göstling/Ybbs – Ybbstaler Hütte – Dürrenstein – Seetal – Lunz am See

Die Wahrscheinlichkeit, entlang der 200 km langen Tour einer der scheuen Wildkatzen zu begegnen, ist jedoch gering, gibt es doch nur mehr einige wenige Exemplare, die in Österreich leben. Die für Menschen völlig ungefährlichen Luchse wissen sich gut zu verstecken. Ihre Anwesenheit ist aber dennoch spürbar.

Die täglichen Gehzeiten der insgesamt 11 Etappen betragen max. 8 Stunden. Die beste Wanderzeit liegt zwischen Mai und Oktober.

Tipp: Es werden auch Packages mit Gepäcktransport angeboten!

Infos: www.luchstrail.at

shutterstock_1045824127.jpg

Luchse benötigen große unberührte Waldgebiete © lukaszemanphoto/Shutterstock.com

Über den Luchs in Österreich

Der Luchs wurde im 19. Jh. in Österreich gänzlich ausgerottet – durch großräumige Lebensraumzerstörung und Lebensraumfragmentierung und durch aktive Bejagung. Heute gibt es wieder Luchs-Vorkommen im Nationalpark Kalkalpen und in der Region vom Böhmerwald bis ins südliche Waldviertel mit schätzungsweise 10 bis 15 Tieren.

Grundstock für die Rückkehr des Luchses dürfte ein Wiederansiedlungsprojekt in den 1980er Jahren im Gebiet des heutigen Šumava-Nationalparks in Südböhmen sein, wo 17 Luchse aus den slowenischen Karpaten freigelassen wurden. Ausgehend davon breiteten sich die Luchse sehr langsam auch über die Grenzen hinweg aus. Einzeltiere werden auch immer wieder in der Steiermark, in Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg gesichtet.
Mit weiteren Wiederansiedlungsprojekten in den Kalkalpen sowie im Mühl- und Waldviertel wird versucht, überlebensfähige Populationen aufzubauen, was allerdings durch illegale Tötungen erschwert wird.