Pflanzen am Wegesrand: Waldmeister

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 04.05.2020 - 10:20
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Waldmeister besitzt einen ganz feinen, süßlichen Geschmack, der gut zu Erdbeeren passt © Christian Jung/shutterstock

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Sie erkennen den Waldmeister an seinen charakteristischen, lanzettlich geformten Blättern © Red.

Die Blüten des Waldmeisters (Galium odoratum) schmücken den lichten Waldboden von Anfang April bis Anfang Juni. Die krautige Pflanze ist
in Nord- und Mitteleuropa beheimatet, kommt aber auch in Osteuropa und Westasien vor. Ganz typisch für den Waldmeister sind seine sternförmigen, weißen Blüten über den lanzettlich geformten Blättern.

Steckbrief

Botanische Bezeichnung: Galium odoratum; der lateinische Beiname "odoratum" heißt übersetzt duftend – ein Hinweis auf die intensiv duftenden Blüten.

Familie: Waldmeister gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) und zur Gattung der Labkräuter.

Vorkommen: Die Pflanze kommt in leichten Laubwäldern vor, bevorzugt in Buchenwäldern. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nord- und Mittel- über Osteuropa bis nach Westasien.

Standort: Waldmeister wächst bevorzugt an feuchten Standorten im Schatten bzw. Halbschatten. Er ist auch eine beliebte Pflanze für den Garten, wo er als Schmuck- und Duftpflanze kultiviert wird. Die Aussaat sollte zwischen Oktober und Februar erfolgen, da die Samen Kälte zum Austeiben benötigen (Kaltkeimer).

Merkmale: Der Waldmeister ist eine mehrjährige krautige Pflanze und wird zwischen 10 und 50 cm hoch. Er besitzt ganz typische, lanzettenförmige Blätter, die in Quirlen (zu je meist 8 Blättern) angeordnet sind.

Blüte: Die Blütezeit des Waldmeisters reicht von Anfang April bis Anfang Juni, je nach Witterungsbedingungen. Die duftenden, weißen Blüten sind sternförmig und sitzen auf sogenannten Trugdolden. Jede Blüte besteht aus 4 Staubblättern.

Welke Blätter sind intensiver im Geschmack

Wenn Sie den Duft des Waldmeisters mit nach Hause nehmen möchten, dann pfücken Sie ein Büschel von den Blättern. Daraus lässt sich eine aromatische Waldmeisterbowle, Limonade oder die bekannte grüne Götterspeise zubereiten.
Damit der Inhaltsstoff Cumarin, der dem Kraut sein typisches Aroma verleiht, gut zur Geltung kommt, lassen Sie die Blätter zuerst anwelken. Erst dann entfaltet sich der Geschmack optimal.
Um das Aroma auf Getränke oder Süßspeisen zu übertragen, wird das angewelktes Kraut in Flüssigkeit gelegt.
Achtung: Cumarin kann in hoher Dosierung Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen. Sie sollten daher nicht mehr als 3 g Kraut pro Liter Flüssigkeit  verwenden.

Waldmeisterbowle

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Zitronen verleihen der Waldmeisterbowle eine frische Note © Ulrike Brusch/shutterstock

Zutaten:
• 1 Bund Waldmeister
• 1 Flasche Weißwein, trocken
• 1 Esslöffel Zucker
• 1 Flasche Sekt
• 1 Zitrone
• 1 Paar Minzeblätter

Zubereitung:
1. Lassen Sie die Waldmeisterblätter einen Tag trocknen, damit sich das Aroma entfalten kann.

2. Weißwein in ein Bowlegefäß oder eine Schüssel füllen. Waldmeister zu einem Bündel zusammenbinden und die Blätter in den Wein tauchen. Die Stiele sollten nicht in die Flüssigkeit reichen, da sie Bitterstoffe abgeben. 30 bis 60 Minuten ziehen lassen.

3. Waldmeister herausnehmen, Zucker einrühren, bis er sich vollständig aufgelöst hat. Dann mit Sekt aufgießen.

4. Zitrone in Scheiben schneiden. Minzblätter waschen und abzupfen. Bowle mit Zitronenscheiben und Minze aromatisieren und kalt servieren.

Tipp: Auch frische Erdbeeren harmonieren sehr gut mit dem Waldmeisteraroma!