Durch die Almbachklamm

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 04.05.2021 - 09:39
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Stege über dem Almbach © Werner Spremberg/Shutterstock

Die Almbachklamm im Berchtesgadener Land zählt sicher zu den beeindruckendsten Klammen der Region. Manche sagen sogar, es sei die schönste Klamm Bayerns. Eine Wanderung durch die Klamm ist auf jeden Fall ein besonderes Naturerlebnis und auch mit Kindern – nicht mit Kinderwagen – möglich.

Marmorkugeln aus der Kugelmühle

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Marmorkugeln aus der Kugelmühle © Eder/Shutterstock

Gleich beim Beginn der Almbachklamm steht die Kugelmühle. Nicht nur Kinder sind von dieser Mühle, der letzten Kugelmühle Deutschlands, die noch in Betrieb ist – fasziniert. Errichtet wurde diese im Jahr 1683. Dort wurden aus Untersberger Marmor Marmorkugeln hergestellt. Die Wasserkraft und ein ausgeklügeltes System machten es möglich, dass aus Marmorblöcken geschliffenen Kugeln wurden. Diese waren damals sehr begehrt – allein in der Almbachklamm gab es 40 Kugelmühlen! Exportiert wurden die glänzenden Kugeln in die ganze Welt. Über Rotterdam und London wurden sie sogar bis nach Indien verschickt. 

Über die Theresienklause

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Wasserfälle über steile Felswände © Firebird007/Shutterstock

Gleich nach der Kugelmühle befindet man sich schon zwischen hohen Felsen und wandert entlang des tosenden Almbaches in die schattige Schlucht hinein. Eine imposante Geräuschkulisse begleitet die Wanderer. Die Stege und Brücken befinden sich oft knapp über dem Wasser, sodass man den Bach aus nächster Nähe erleben kann. Hier ist die Klamm oft nur wenige Meter breit. Doch nach Brücke 16 weitet sich die Schlucht ein bisschen, und bald hat man den 114 m hohen Sulzer Wasserfall erreicht. Ein beeindruckendes Schauspiel, wenn das Wasser steil hinunter rauscht.
Das nächste Ziel ist die Theresienklause. Hier wurde 1690 eine Staumauer zwischen den Felswänden errichtet, die das Wasser des Almbaches aufstauen sollte. Das war für die Holztrift unerlässlich. Früher diente die Klamm nämlich auch zum Transport von Holzstämmen vom Berg ins Tal. Die Kraft des Wassers schwemmte die Stämme durch die schmale Schlucht. Bei der Kugelmühle wurden sie dann mit den Triftrechen aus dem Bach gefischt.

Zum Wiesenplateau und zurück

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Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung © Martin Erdniss/Shutterstock

Nachdem man die Staumauer überquert hat, geht es dem Steig entlang bergauf. Es geht nun die steilen Hänge talauswärts bis man schließlich zu einem Wiesenplateau erreicht. Es liegt unterhalb der Felsabbrüche des Berchtesgadener Hochthron. Von dort führt der Rundwanderweg zurück zum Ausgangspunkt, über den Ludlgraben gelangt man nach Ettenberg, wo eine hübsche Wallfahrtskirche zum Pausieren einlädt. Danach geht es bergab über den Hammerstielweg hinab zur Kugelmühle.  

Start/Ziel: Kugelmühle (zwischen Berchtesgaden und Marktschellenberg
Weglänge: 7,7 km
Dauer: 3 Stunden
Geöffnet: Mai bis Oktober
Kontakt: www.almbachklamm.com
Tipp: Informieren Sie sich vor der Anreise, ob die Klamm zugänglich und geöffnet ist!
Eintrittspreise: Erwachsene € 6, Jugendliche bis 18 Jahre € 5, Kinder unter 6 Jahren frei