Zur Teufelsbrücke bei Gollrad

Ein Artikel von Christiane Bartal | 15.06.2021 - 17:05
20210530_143607.jpg

© Christiane Bartal

Wer vom Seeberg kommend Richtung Mariazell fährt, kann sie bereits von der B20 aus kurz nach Gollrad sehen: die Teufelsbrücke, ein sagenumwobener Felsdurchbruch. Für die Wanderung dorthin haben wir uns für Wegscheid als Startpunkt entschieden. Vom Parkplatz an der B20 (beim ehemaligen Gasthof zur Post) können wir das Auto abstellen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite zeigen uns die gelben Wegweiser den Weg Richtung Teufelsbrücke. Zunächst geht es entlang des Gollradbaches, kurz danach über eine Holzbrücke. Kurz vor dem Friedhof zweigt die Forststraße rechts ab, bald danach beginnt links der Fußpfad. Die Kletterer halten sich kurze Zeit später Richtung Kletterpark – wir aber bleiben auf dem mäßig ansteigenden Steig durch den Wald, der auch für Durchschnittswanderer bewältigbar ist.

Nach ca. 1 Stunde Aufstieg bietet sich der Blick auf die nun noch riesiger anmutende Teufelsbrücke. Es erscheint nachvollziehbar, dass die Menschen dieses Naturwunder früher als Teufelswerk gesehen haben. In einem großen Bogen führt der Pfad links an dem Felsentor vorbei. Später, beim offiziellen Fotopoint, ergibt sich nochmals von oben ein Blick auf die Teufelsbrücke.

Kurz vor dem Fotopoint mit Rastplatz gibt es die Möglichkeit, die Wanderung auf den Gipfel der Spielmäuer (1.360 m) zu erweitern. Zurück geht es auf dem gleichen Weg – es sei denn, Sie haben die Kletterausrüstung dabei. Beim Fotopoint halten wir uns diesmal links, gelangen aber kurz danach wieder auf die Aufstiegsroute, die uns wieder hinunter nach Wegscheid bringt.

Die Sage von der Teufelsbrücke

Vor langer Zeit erschien der Teufel jedes Jahr zur Sonnenwende am schmalen Felsgrat oberhalb von Wegscheid. Mit einer Wette lockte er die jungen Bauern und Knechte aus der Umgebung: Wer sich über den schmalen Fels wagte und das andere Ende erreichte, dem versprach er immerwährenden Reichtum. Wer jedoch in die Tiefe stürzte, fiel direkt in die Hölle und musste dem Teufel auf ewig dienen.

Jahr für Jahr holte sich so der Teufel Seelen aus der Umgebung, bis sich eines Tages ein junger Knappe aus den nahen Bergwerken auf die Wette einließ.
Um seinen Sieg zu sichern, ließ es der Teufel regnen und stürmen. Der Knappe hatte jedoch seine Schuhsohlen mit eisernen Dornen beschlagen und fand so genug Halt, um über den Felsgrat zu gelangen.

Der Teufel, außer sich vor Zorn, schlug seinen Kopf mit solcher Wucht gegen den Felsen, dass in diesem ein Loch entstand. Der Knappe ging siegreich und wohlhabend nach Hause. Noch von weitem konnte er das Loch im Felsen sehen, das Loch unter der Teufelsbrücke.

Wanderung auf die Spielmäuer mit Teufelsbrücke

Start- und Endpunkt: Parkplatz an der B20 in Wegscheid (ehemaliger Gasthof zur Post)
Gehzeit: 3 Stunden
Weglänge: 7,1 km
Höhendifferenz: 540 m
Besonderheiten: Teufelsbrücke (natürlicher Felsbogen), Aussicht von den Spielmäuern

Unsere Route finden Sie auch auf outdooractive.com.