Die Kirche zum Hl. Leonhard bei Tamsweg ist ein beliebtes Pilgerziel © Menno van der Haven/Shutterstock
Jedes Jahr am 6. November gedenken wir dem Hl. Leonhard. Das Geburtsjahr des als fränkischen Adelssohn in der damaligen Region Gallien (Zentralfrankreich) Geborenen ist unbekannt – man schätzt dieses um das Jahr 500 herum. Leonhard, der auch „Kettenheiliger“ genannt wird, ist der Schutzpatron der Gefangenen. Als junger Mann war er oft in Gefängnissen anzutreffen, wo er den Gefangenen zusprach und um ihre Freilassung bat. Eine Legende besagt, dass durch Gebete an den heiligen Leonhard sogar die Ketten der Insassen zersprungen seien.
Von Salzburg oder Gurk nach Tamsweg
Wer sich auf den Wallfahrtsweg zum Hl. Leonhard machen möchte, kann entweder in der Stadt Salzburg oder im steirischen Gurk starten. Die erste Route beginnt beim Dom von Salzburg, von wo aus es etwa 140 km lang immer Richtung Südosten bis Tamsweg geht. Empfohlen werden acht Tagesetappen. Dabei müssen auf der mittelschweren Wanderung fast 4.000 m bergauf und 3.300 m bergab absolviert werden.
Die erste Etappe führt vom Salzburger Zentrum aus immer Richtung Süden über Grödig bis Hallein. Nach Grödig kommt man dabei am Örtchen St. Leonhard vorbei, dessen Kirche ebenfalls dem gleichnamigen Heiligen gewidmet ist. Berühmt ist das Dorf auch für seinen Adventmarkt, wo regionales Kunsthandwerk angeboten wird. In Hallein erfährt man im Stille-Nacht-Museum alles rund um Franz Xaver Gruber und das berühmteste aller Weihnachtslieder. Fast durchgehend eben geht es weiter bis Bad Vigaun mit seiner Heiltherme und mit leichten Steigungen zur Römerbrücke in Kuchl. Von dort steigt man 2 km durch den Wald auf. Etappenziel ist die Kirche in St. Koloman. Mit gut 22 km wartet am dritten Tag eine längere Wanderstrecke auf die Wallfahrer. Auf dem Weg von St. Koloman bis Abtenau begegnen einem Besonderheiten, wie der Taugler Mundartkreuzweg, der Seewaldsee und die Wilhelmskapelle, die als besonderer Kraftort gilt. Der Ort Abtenau liegt landschaftlich wunderschön von Bergen umgeben – wer seine Füße ein wenig schonen möchte, kann hier einen Tag pausieren.
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