Alle Wege führen nach Gurk

Ein Artikel von REISEN-Magazin/Christiane Bartal | 01.02.2022 - 10:48
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Acht Hemmapilgerwege führen nach Gurk © Region Mittelkärnten/Michael Stabentheiner

Kennen Sie das „Hemmaland“? Es liegt in Österreich, mitten in Kärnten, und ist gespickt mit sakralen Pilgerstätten, mystischen Burgen, Schlössern und alten Kultplätzen. Hauptort ist Gurk. Doch wer war die namensgebende Hemma? Um die Person der Heiligen Hemma, Schutzpatronin von Kärnten, ranken sich viele Legenden. Sie lebte vor rund 1.000 Jahren, ihre Geburt wird um 995 n. Chr. datiert. Als mögliche Geburtsorte gelten die Burg Zeltschach bei Friesach und Peilenstein (Pilštanj) in Slowenien.
Hemma gehörte dem Hochadel an, war angeblich mit Kaiser Heinrich II. verwandt und wurde an dessen Hof erzogen. Nach der Ermordung ihres Gatten, Graf Wilhelm von Friesach und Markgraf an der Sann, war Hemma eine der reichsten und mächtigsten Frauen ihrer Zeit. Und sehr einflussreich, was die religiöse und wirtschaftliche Entwicklung der Regionen betrifft. Zahlreiche Kirchengründungen gehen auf die Gräfin zurück. Auch die Gründung des Benediktinerklosters Admont haben wir einer Stiftung Hemmas zu verdanken. In Gurk ließ sie die Pfarr- und ehemalige Domkirche sowie ein Nonnenkloster mit eigener Marienkirche errichten (das Kloster wurde im Jahr 1070 aufgelöst).

Acht Routen führen nach Gurk

Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Hemma in Gurk. Ihr Todestag, der 29. Juni (um 1045) ist in den Totenbüchern von Admont, Ossiach und Gurk angeführt. Das Grab der Kärntner Landesheiligen – das spirituelle Zentrum der Hemmaverehrung – befindet sich seit 1174 in der hundertsäuligen Krypta des Gurker Doms. In einer Ecke der Krypta befindet sich der „Hemma-Stein“, der bis zum 17. Jh. vor dem Dom stand. Der Legende nach soll Hemma von diesem grünen Chloritschiefer-Stein aus den Bau des Domes überwacht haben. Dem Stein wird übrigens nachgesagt, demjenigen Wünsche zu erfüllen, der auf ihm Platz nimmt.
Seit Jahrhunderten pilgern die Menschen nach Gurk. Ab dem Jahr 1607 fand alljährlich die traditionelle Wallfahrt am „Krainer Sonntag“, am vierten Sonntag nach Ostern, statt. Eine Legende dazu berichtet, dass Hemma von den Bewohnern vertrieben worden war, als sie im slowenischen Ort Škofja Loka nahe Kranj (Krain) eine Kirche errichten wollte. Als dann Missernten folgten, beschlossen die Bewohner nach Gurk zu pilgern und Hemma um Verzeihung zu bitten. 
Heute spannt sich ein Pilgerwegenetz, bestehend aus acht Routen, spinnennetzartig um Gurk als Zentrum. Die Hemmawege starten von Sveta Ana und Črna in Slowenien, Admont und St. Hemma bei Edelschrott in der Steiermark sowie von der Turrach, Millstatt, Ossiach und Karnburg in Kärnten und führen sternförmig zur heiligen Grabstätte. 

Auf der „Urroute“ nach Gurk

Wir haben uns auf den Weg nach Gurk gemacht, und zwar auf der sogenannten „Urroute“. 152 km und 5 Tagesetappen lang ist diese Pilgerroute, die von Sveta Ana in Slowenien nach Gurk führt.
Zu lesen in der Jänner-Februar-Ausgabe des REISEN-Magazins.

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