Großglockner-Themenweg im Ködnitztal

Ein Artikel von Dina Knorr | 10.05.2022 - 11:46
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© Nationalpark Hohe Tauern/Mathäus Gartner

Majestätisch erhebt sich der markante Gipfel des Großglockner über dem malerischen Ködnitztal. So imposant ist seine Erscheinung, dass wir ehrfürchtig innehalten. In seinem Anblick steigen wir begleitet von den informativen Lehrtafeln des Themenwegs Glocknerspur entlang dem sprudelnden Ködnitzbach hinauf zur Lucknerhütte. In bester Panoramalage thront sie auf einem Plateau und ist bereits vom Ausgangspunkt sichtbar. Zum Schluss der Wanderung laden am Ködnitzbach noch ein paar schöne Stellen zum Spielen am Wasser ein. Am Ufer können Steinmännchen gebaut werden und am Lucknerhaus wartet ein Abenteuerspielplatz. Ein ganz besonderes Erlebnis wird die Tour, wenn sie als geführte Wanderung mit einem Ranger unternommen wird.

Wasserspaß und Tierbeobachtungen

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© Dina Knorr

Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz Glocknerwinkel, 1.920 m, gleich beim Lucknerhaus. Hier wenden wir uns nach rechts dem Talschluss zu und gehen, mit Blick auf den Großglockner, zunächst hinauf auf den Damm oberhalb des Ködnitzbaches. Über ein Bett aus Geröll ergießt sich rauschend das Wasser. Den Ködnitzbach zu unserer Linken wandern wir in das Tal hinein. Der anfänglich noch breite Schotterweg weicht schließlich einem Steig, der uns parallel zum Hang bergauf führt. Eine üppige Blumenpracht säumt den Weg und wir wandern wie durch einen Dschungel. Die steilen Bergflanken, die zu den Talseiten verlaufen, bieten zahlreichen Tieren einen Lebensraum. Wir hören Murmeltiere pfeifen, und wer genau hinsieht oder ein Fernglas dabei hat, entdeckt nicht selten auch Gämsen, weit oben an den grünen Hängen. Unterwegs erläutern uns an verschiedenen Stellen die Lehrtafeln des Themenweges Glocknerspur Wissenswertes über die Umgebung.

Nach einiger Zeit treffen wir auf den Fahrweg zur Lucknerhütte. Die Glocknerspur zweigt hier nach links ab, da wir aber noch zur Hütte hinaufwollen, geht es für uns nach rechts weiter bergauf. Zwei Mal überschreiten wir kleine Zuflüsse zum Ködnitzbach, die vom Berg hinunterplätschern. Noch ein paar Kehren weiter erreichen wir schon das Ziel, die Lucknerhütte, 2.241 m. Von der Terrasse aus genießen wir nun einen traumhaften Blick zurück ins Tal in Richtung Lucknerhaus. Hausgemachte Speisen laden zur Einkehr und für Kinder gibt es sogar einen kleinen Spielplatz.

Frisch gestärkt machen wir uns anschließend an den Abstieg. Dazu wählen wir erneut den Forstweg, auf dem wir das letzte Stück schon hingekommen sind. Dort, wo wir wieder auf den Abzweig zum Steig treffen, bleiben wir auf dem Schotterweg und überqueren etwas später den Ködnitzbach, sodass dieser nun links von uns verläuft. Gemütlich steigen wir so bergab und können jetzt in aller Ruhe die Aussicht in der Gegenrichtung genießen. Wir passieren ein kleines Waldstück und können hier gleich mehrere interessante Dinge am Wegesrand entdecken. Zur Rechten befindet sich eine winzige Holzkapelle mit Glockenturm und Schindeldach. Auf der linken Seite sind Gesteine zum "be-greifen" nah und wenig später erreichen wir eine Holzhütte, die sogenannte Zeinerschupfe. In ihrem Inneren wird das ehemalige Bergbauernleben dargestellt.

Daraufhin macht der Weg einen Rechtsknick und wir nähern uns wieder dem Ködnitzbach. Ein Stück wandern wir hier noch parallel zum Bach, dann zweigen wir links ab auf einen Pfad und erreichen erneut eine Station der Glocknerspur. In bequemen Liegestühlen aus Holz lässt es sich hier angenehm verweilen. Nach Überquerung des Ködnitzbaches biegen wir noch einmal rechts ab und erreichen wieder den Parkplatz Glocknerwinkel . Von hier bietet sich jetzt noch ein kurzer Abstecher zum Lucknerhaus an. Ein großer und kreativ gestalteter Kinderspielplatz lädt zum Toben ein, die hausgemachten Speisen zur Einkehr. Zum Abschluss und besonders an warmen Sommertagen ruft der Ködnitzbach zur erfrischenden Wasserschlacht.

Weglänge: 5,1 km
Dauer: 3 Stunden
Geeignet: ab 4 Jahren
Start/Ziel: Parkplatz Glocknerwinkel am Lucknerhaus
Ausrüstung: Feste Schuhe, Fernglas für Tierbeobachtungen, eventuell Badesachen fürs Spielen am Wasser
Einkehrmöglichkeiten: Lucknerhaus, Lucknerhütte
Variante: Wenn für den Auf- und Abstieg ausschließlich der Forstweg zwischen Lucknerhaus und Lucknerhütte genutzt wird, kann sogar ein Kinderwagen mitgenommen werden

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Osttirol ist ein Natur- und Wanderparadies für Familien! Die 40 von Kindern getesteten Touren versprechen pures Berg- und Wanderabenteuer. Hier kann man abgelegene Hütten entdecken, markante Gipfel erklimmen, kristallklare Bergseen, imposante Wasserfälle bestaunen und mit etwas Glück Murmeltiere, Gämsen und Steinböcke beobachten.  
Dina Knorr, Rother Verlag
200 S, € 17,40
ISBN 978-3-7633-3292-2