Trotz des gewaltigen Panoramablickes sollten Sie beim Aufstieg auf den Blaser ab und zu auch auf den Boden schauen, denn der Berg ist bekannt für seine seltenen und geschützten Alpenblumen. Mehr lesen ...
Die Stadt an der schönen blauen Donau – ganz unabhängig von der Jahreszeit stellt ein Besuch des großen Stromes immer einen Höhepunkt dar und ist für viele ein Muss. Die Freizeitmöglichkeiten sind vielfältig: Ob man ein Fest auf der Donauinsel oder den Wasserspielplatz besucht, einen Grillplatz reserviert hat oder einfach die Natur genießt. Wir begeben uns auf einen Spaziergang, der sich abseits der Donauinsel auf einige Bauwerke am Donauufer konzentriert.
Kennen Sie Österreichs höchsten Wolkenkratzer?
Unweit der U-Bahnstation „Kaisermühlen - VIC“ starten wir unseren architektonischen Streifzug im 22. Wiener Gemeindebezirk. Wir stehen vor Österreichs höchstem Gebäude und zugleich einem der schlankesten Hochhäuser der Welt: dem Donau City Tower 1 (kurz DC Tower). Der französische Architekt Dominique Perrault hat ihn entworfen, im Jahr 2014 hat der DC Tower damit den 202 m hohen Millenium Tower am Handelskai abgelöst.
Im Jahr 2014 hat US-Astronaut Buzz Aldrin den Turm offiziell eröffnet, anlässlich des zehnjährigen Jubiläums wurde dem 250 m hohen Gebäude eine Briefmarke aus der Serie „Moderne Architektur in Österreich“ gewidmet (Fun-Fact: man müsste 2,8 Mio. Briefmarken übereinander stapeln, um die Höhe des Turms zu erreichen).
Vom selben Architekten wurden auch der DC Tower 2 und 3, die sich in unmittelbarer Nähe befinden, geplant. Im DC Tower 3 befindet sich ein Studentenheim, der DC Tower 2 wird erst fertig gestellt und wird gemeinsam mit dem DC Tower 1 eine Art „Stadttor“ bilden. Im Wolkenkratzer befinden sich Büros, Veranstaltungsräume und ein Hotel mit Restaurants. Wir betrachten die spektakuläre Glasfassade, die an einen in der Mitte auseinandergebrochenen Monolithen erinnern und auch eine Verbindung zur Donau herstellen soll. Bevor wir uns ans Wasser bewegen, werfen wir noch einen kurzen Blick in die UNO-City.
Friedenstaube in Übergröße
In der Wiener UNO-City, die einer von vier weltweiten UN-Amtssitzen (außerdem in Genf, New York und Nairobi) ist, wurde im Sommer 2024 ein besonderes Werk enthüllt. Der australische Street-Art-Künstler Fintan Magee hat das größte Wandgemälde Wiens umgesetzt. Es 1.000 m2 groß und befindet sich auf einem Turm des Vienna International Centers.
Das Mural soll Bewusstsein für globale Entwicklungsziele, die sogenannten „SDGs“, schaffen und eine Botschaft von Frieden und Hoffnung vermitteln. Der mit derart großflächigen Gemälden erfahrene Künstler konnte die Fachjury mit seinem Designvorschlag überzeugen. Magee wandte die Glasmustertechnik an – dabei dient die Fotografie einer Person, die hinter einer Glaswand steht, als Vorlage. Diesen speziellen Effekt kann man nun auf dem Gemälde, für das über 200 l Farbe benötigt wurden, sehen. Die Friedenstaube erscheint klar im Vordergrund, das Motiv erinnert an Picassos „Kind mit Taube“. Entstanden ist das Mural aus einer Kooperation des Kulturvereins „Calle Libre“ und der in Wien ansässigen UN-Organisationen.
Verbindung ins Zentrum
Nun gehen wir in Richtung Wasser und überqueren die Donau über die Reichsbrücke. Sie ist eine der bekanntesten Brücken Wiens, ihr spektakulärer Einsturz am 1. August 1976 ist wohl vielen in bleibender Erinnerung geblieben.
Alljährlich starten hier tausende Läufer des Vienna City Marathon zu den Klängen des Donauwalzers. Während sie oben auf der Fahrbahn laufen dürfen, ist diese im normalen Zustand den Autos vorbehalten – Radfahrer und Fußgänger finden unter der Fahrbahn ausreichend Platz zum Überqueren der Donau.
Nach ihrer insgesamt dritten Wiedererrichtung wurde die heutige Reichsbrücke schließlich 1980 eröffnet. Von Kaisermühlen kommend überqueren wir zuerst die Neue Donau, dann passieren wir die U-Bahnstation, die sich direkt auf der Donauinsel befindet. Wir können von hier aus sowohl den Donauturm im Donaupark, mit 252 m das höchste Bauwerk Österreichs, als auch den Millenium Tower am Handelskai sehen.
Blicken wir in Richtung Leopoldstadt, fällt unser Blick auf die Franz-von-Assisi-Kirche am Mexikoplatz. Sie ist ein äußerst markantes Bauwerk mit hohem Wiedererkennungswert. Der Platz soll übrigens daran erinnern, dass Mexiko im Jahr 1938 das einzige Land war, das gegen den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich protestierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Reichsbrücke der einzige intakte Übergang, auf dem man die Donau von Linz stromabwärts überqueren konnte und zählte zu den meistbefahrensten Straßen Österreichs.
In der Verlängerung der Lassalle- und Praterstraße blicken wir nahezu geradeaus auf den ersten Bezirk und den Stephansdom, einem weiteren Wahrzeichen der Stadt.
Flussabwärts an der Donau
Nun erreichen wir den Handelskai und folgen der Donau noch ein gutes Stück flussabwärts. Hier tummeln sich häufig sehr viele Menschen, allen voran Touristen. Denn hier befindet sich die zentrale Anlegestelle für Schiffe, die auf der Donau unterwegs sind. So kann man etwa eine Reise in die Wachau oder eine Sightseeing Cruise unternehmen, die die Wiener Sehenswürdigkeiten entlang der Donau und des Donaukanals beinhaltet.
Unser Spaziergang endet nach insgesamt ca. 3,5 km vor einem großen Hotel. Dem aufmerksamen Beobachter fällt auf, dass es weit und breit das einzige historische Gebäude ist (abgesehen vom Hafen), das direkt am Flussufer steht. Wir befinden uns nun vor dem einstigen Getreidespeicher des Lagerhauses der Stadt Wien, der 1912 errichtet wurde. In den 1980er Jahren wurde dieser zu einem Hotel umfunktioniert und seitdem bereits mehrmals renoviert.
Die Außenmauern und die Gebäudeform lassen diese ursprüngliche Bestimmung des Bauwerks noch heute nachvollziehen. Die Grundfläche erstreckt sich über eine Länge von 140 mal 23 m und einer Höhe von fast 46 m. Damit hatte der Speicher ein Fassungsvermögen von 3.000 Waggons, pro Stunde konnten bis zu 50 t Getreide befördert werden.
Wer noch weiter spazieren möchte, kann das am Donauufer oder im Prater, die nächstgelegenen U-Bahnstationen sind „Stadion“ und „Donaumarina“.