Top-Tipps gegen Nässe und Kälte beim Winterwandern

Ein Artikel von Sabrina Bühn | 21.02.2020 - 08:57
shutterstock_1600126846.jpg

Sind die Füße kalt, friert der ganze Mensch! Deshalb ist es am wichtigsten auf trockene Schuhe zu achten © V_Sot_Visual_Content/Shutterstock.com

Die Nässe ist – vor allem in Verbindung mit Kälte – der größte Feind des Wanderers. Vor allem nasses Schuhwerk kann einem leicht den Wanderspaß verderben. Wie also vorsorgen, wenn es absehbar durch Schnee gehen wird? Gute, stabile, wasser- und kälteresistente Schuhe sind das Wichtigste an Ausrüstung, was ein Wanderer haben kann. Am besten greift man daher auf Lederbergschuhe mit griffiger Gummisohle zurück, die durch gutes Profil auf Eis und Schnee Halt bieten. Sie sollten zur Stabilisierung der Gelenke über den Knöchel reichen. Ein extra Plus gibt es, wenn die Schuhe noch dazu atmungsaktiv sind, damit es nicht von innen feucht wird! 

Hacks fürs Schuhwerk

shutterstock_365975465.jpg

Gute Gamaschen sind die halbe (Winter-)Miete © Feel good studio/Shutterstock.com

Zusätzlich empfiehlt es sich, sich Gamaschen zuzulegen oder auszuleihen. Diese verhindern vor allem beim Bergabsteigen, dass Schnee von unten in die Hosenbeine eintritt und die Waden nass werden, oder dass die Schuhe von oben durch schmelzenden Schnee, der an der wasserdichten Hose hängt, durchweicht werden. Gamaschen mit Gummizügen geben schnell nach, deshalb lieber zu solchen greifen, die mit Riemen unter dem Schuh fixiert werden.

In den Schuhen selbst sind die Socken ebenfalls ein wichtiger Faktor. Standardgemäß haben wohl die meisten Baumwollsocken im Schrank – Die saugen sich allerdings schnell mit Feuchtigkeit an und sind daher für die Winterwanderung ungeeignet. Schurwolle, gern auch mit Synthetikfasern aufgewertet, ist abriebfest und atmungsaktiv und daher unsere Wahl, wenn es um warme und trockene Füße geht.

Isoliert im Zwiebellook

Atmungsaktivität ist auch bei der restlichen Kleidungswahl das A und O. Wir zählen auf das Zwiebelschalenprinzip und raten daher dazu mehrere, dünne Schichten zu kombinieren. Es schadet übrigens auch nicht, ein trockenes Laiberl im Rucksack zum Umziehen für die Pause, danach oder den „Fall der Fälle“ zu haben. Denn wer einmal nass geworden ist und nicht schnell wieder trocken wird, dem drohen Unterkühlung und Fieber. Die Kleidungsschicht, die direkt auf der Haut getragen wird, sollte, genau wie bei den Socken, nicht aus Baumwolle bestehen, sondern eine guten Feuchtigkeitstransport zu den äußeren Schichten unterstützen, ohne sich anzusaugen. Merinowolle oder Fleece als ultimative Wärmedämmung sind immer ein guter Rat. Zu guter Letzt braucht es eine gute „Außenhaut“, die den Flüssigkeitstransport nach außen zwar noch zulässt, dabei aber vor Regen und Wind gut schützt.

Winterfeind Baumwolle

shutterstock_1516788464.jpg

Nach einem langen Tag am Berg ist es wichtig, alles gut zu trocknen. Vor allem, wenn man am nächsten Tag gleich weitermachen will © Michaelspb/Shutterstock.com

Nach all den Ratschlägen zu Feuchtigkeitshaushalt und Wärmedämmung sollte es zwar selbstverständlich sein, dass Jeans keine gute Hosenwahl darstellen, sicherheitshalber erwähnen wir es aber trotzdem nochmal ganz deutlich: Keine Baumwolle! Auch Jeans bestehen aus Baumwolle und bleiben, einmal feucht geworden, ewig nass und klamm! Man kennt das schon von Zuhause vom Wäscheständer: Die Jeans braucht am längsten zum Trocknen. Wenn keine High-Tech-Funktionshose zur Hand ist, kann man auch (je nach Temperaturen) auf die Ski- oder Snowboardhose zum Wandern zurückgreifen. „Better safe than sorry!“ Oder: Lieber trocken und warm als „stylisch“ mit Jeans und kalt!

Zu guter Letzt zurück zur kleinen Schuh-Kunde: Abends am besten etwas Zeitungspapier zur Hand nehmen und die Schuhe damit gut ausstopfen. Dieser uralte Trick hat es in sich, denn über Nacht saugt das Zeitungspapier die Feuchtigkeit aus dem Schuh. Nicht auf den Heizkörper stellen! Das macht vor allem Leder spröde. Lederschuhe gehören vor allem im Winter gut eingefettet und gepflegt. Auch Gore-Tex Schuhe sollten stets imprägniert werden. Das hält Nässe und Kälte fern!