Ein statisches Meisterwerk

Ein Artikel von REISEN-Magazin/Michaela Tebaldi | 24.07.2020 - 10:30
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Seit 160 Jahren steht das berühmte Reiterdenkmal auf nur zwei Punkten © lindasky76/shutterstock

Der Name Heldenplatz kommt von den beiden Reiterdenkmälern, die von Anton Dominik Fernkorn stammen. Das ältere zeigt Erzherzog Karl und wurde 1860 enthüllt . Das Denkmal ist insofern bemerkenswert, weil das aufspringende Pferd nur mit den ­beiden Hinterbeinen den Sockel ­berühren.
Normalerweise berühren mindestens drei Teile einer Statue den Sockel. Doch bei dieser Darstellung wurde das Gewicht der Statue so  verlagert, dass diese bis heute stabil stehen kann und nicht wegen Ungleichgewicht umfällt. Das war für die damalige Zeit ein absolutes Novum und verhalf Fernkorn sogar in den Adelsstand.

1865 wurde das Pendant zum ersten Reiterdenkmal fertiggestellt, die Reiterstatue Prinz Eugens. Nach Schlaganfällen Fernkorns wurde sie von Schülern vollendet. Die technische Perfektion des Erzherzog-Karl-Denkmals wurde allerdings nicht mehr ­erreicht, sodass hier auch der Schweif des Pferdes den Sockel berühren musste.

Der in Deutschland geborene  Bildhauer Anton Dominik Ritter von Fernkorn (1813-1878) gehört damit zu den bedeutendsten Bildhauer des frühen Historismus, die in Österreich tätig waren. Zwei Jahre nach seinem Tod wurde ihm zu Ehrern auch eine Straße nach ihm benannt, die heutige Fernkorngasse: zu finden in Wien Favoriten.