Pflanzen am Wegesrand: Bärlauch

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 23.03.2021 - 11:48
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Die Bärlauchsaison beginnt Mitte März © Rejdan/shutterstock

Mitte März startet die Bärlauchsaison im Regelfall. Und die meisten warten schon ungeduldig auf das aromatische Wildkraut, das Salate verfeinert, zu cremigem Pesto verarbeitet oder als würziger Spinat gegessen wird. Bärlauch ist aber auch sehr gesund, es macht also durchaus Sinn, genau jetzt zum Sammler zu werden und gestärkt in den Frühling zu starten. Nicht umsonst heißt der Bärlauch auf Latein „Bärenknoblauch“ (Allium ursinum). Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen verleiht er Kraft und ist das ideale Kraut, um den Körper nach dem zehrenden Winter wieder frühlingsfit zu machen! 

Achtung Verwechslungsgefahr!

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Nicht verwechseln! © Rejdan/Roman Mikhailiuk/Studio Barcelona/shutterstock

Bärlauch ist eine der ersten Heil- und Gewürzpflanzen, die uns die Natur im zeitigen Frühjahr zur Verfügung stellt. Er ist mit Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel verwandt und hört auch auf die klingenden Namen Hexenzwiebel, Zigeunerlauch oder Hundsknoblauch. Schon unsere Vorfahren, angeblich sogar schon die Steinzeitmenschen, kannten Bärlauch.
Leider ist die Saison des Bärlauch sehr kurz – sie beginnt im März und ist nach rund acht Wochen auch schon wieder vorüber. Am besten machen Sie sich zeitig auf den Weg in den Wald, dann können Sie die jungen, zarten Blätter ernten und genießen. 
Beim Sammeln ist Konzentration geboten, damit sich keine Maiglöckchen- oder Herbstzeitlosenblätter zur Ernte schmuggeln. Bärlauchblätter besitzen einen Stängel, sie sind breit-oval geformt und haben eine dunkelgrüne, matte Oberseite sowie eine etwas hellere, ebenfalls matte Unterseite. Bei Berührung geben Sie ihren typisch lauchartigen Geruch frei. Auch die Blätter des Maiglöckchens sind breit-oval. Diese haben allerdings im Gegensatz zum Bärlauch eine glänzende Blattunterseite (Bärlauch ist matt). Die Blätter der Herbstzeitlose sind länglich-oval, hellgrün glänzend und wachsen ­ungestielt aus einer Rosette (Bärlauch: Jedes Blatt mit ­eigenem Stängel).

Bärlauch für Küche und Hausapotheke

Da die Haltbarkeit auf wenige Tage beschränkt ist, sollten Sie die gesammelten Blätter so schnell wie möglich verarbeiten – so gehen die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren. Kochen Sie aus den Blättern eine entschlackende Suppe oder einen würzigen Bärlauchspinat, den Sie gut einfrieren können. Oder: Schneiden Sie den Bärlauch klein und mischen Sie ihn mit Topfen für einen Aufstrich oder bereiten Sie eine pikante Bärlauchbutter zu. Sie können mit dem Wildgemüse auch Öl aromatisieren, ihn in Salaten verarbeiten oder die blanchierten Blätter einfrieren.

Die Pflanze lockt uns nicht nur mit ihrem Geschmack, sie ist auch eine bedeutende Heilpflanze mit zahlreichen wertvollen Inhaltsstoffen. Bärlauch ist für seine keimtötende und antibakterielle Wirkung bekannt und gilt daher als natürliches Antibiotikum. Außerdem wirkt er sich positiv auf den Blutkreislauf aus, macht die Gefäße elastisch und ist ein bewährtes Mittel gegen Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Hier fördert er den Abbau von Ablagerungen und mindert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. 
Und das ist noch nicht genug: Bärlauch eignet sich ideal für eine Entschlackungskur, da er die Leber- und Gallenfunktion ankurbelt und Giftstoffe leichter ausgeleitet werden können. Nehmen Sie beim nächsten Spaziergang also ein Sackerl mit, es zahlt sich aus!

Blitzrezept: Bärlauchpesto

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Schnelles Bärlauchpesto © All-stock-photos/shutterstock

Zutaten:
• 250 g Bärlauch
• 40 g Walnüsse
• 40 g Parmesan
• 1 TL Salz
• 250 ml Olivenöl

Zubereitung:
1.
Bärlauch waschen und trocken schleudern. In Streifen schneiden.
2. Walnüssein einer Pfanne ohne Öl hellbraun rösten und im Mörser zerstoßen. Parmesan fein reiben.
3. In einem hohen Gefäß Bärlauch, Nüsse, Salz und Olivenöl mit dem Stabmixer cremig mixen. Zum Schluss Parmesan untermischen und in Gläser abfüllen.

Schmeckt hervorragend zu ­Pasta, aber auch als würziger Brotaufstrich z. B. als Antipasto.