10 Regeln für den Urlaub im Wohnmobil

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 18.05.2021 - 08:08
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So schön die Aussicht aus sein mag – nicht überall darf man mit dem Wohnmobil stehen bleiben © Sunlight

Wie es aussieht, sind heuer deutlich mehr Wohnmobile auf den Straßen unterwegs als noch vor einem Jahr. Man spricht vom klingenden Wort „Vanlife“, das romatische Assoziationen vom individualurlaub weckt. Seit Urlaub in der Corona-Pandemie durch Reisebeschränkungen und Beherbergungsverbote schwieriger wird, findet Campingurlaub in Europa besonderen Anklang.
Der Traum von grenzenloser Freiheit kann aber schnell zum Ärgernis für Mitcamper, Anwohner oder Umweltschützer werden. Es gibt wichtige Regeln, an denen sich Reisemobilbesitzer orientieren sollten, egal ob Camper Van, Wohnmobil oder Caravan. Damit der Urlaubsfrieden erhalten bleibt und die schönsten Plätze schön bleiben.

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Bitte pssst – laute Musik kann die Nachbarn stören © Sunlight

1. Ein flotter Gruß
Gleich und gleich grüßt einander gern. Das gilt für Motorradfahrer gleichermaßen wie für Camper – die Leidenschaft für das Leben „on the Road“ verbindet. Dabei muss man gar nicht wild gestikulieren, denn ein kurzes Nicken, freundliches Lächeln oder kleines Handzeichen reicht hier völlig aus. Verzichten Sie auch auf technische Hilfsmittel wie Hupe, Blinker, Fern- und Warnlicht. Sicherheit geht vor!

2. Legal, illegal, nicht egal
Wo darf das Wohnmobil abgestellt werden? In Europa ist Wildcampen bzw. Freistehen weitestgehend verboten. Abseits von Campingplätzen und ausgewiesenen Stellplätzen kann die Übernachtung teure Folgen haben. Um Licht in die Gesetzeslage des jeweiligen Reiselandes zu bekommen, sollte man sich vor jeder Reise über die geltenden Regeln vor Ort erkunden. Manche Länder informieren über Apps, wo und unter welchen Bedingungen das Wohnmobil abgestellt werden darf.

3. Genügend Platz lassen
Camping- und Parkplätze im Grünen sind etwas Wunderbares. Bei hohem Andrang gilt es aber, besonders rücksichtsvoll mit seinen Mitmenschen umzugehen. Für falsche Parkrichtung, Querparker und zu wenig Abstand gibt es eventuell Ärger mit den Nachbarn. Auch wer Plätze für Freunde und Familie reserviert oder gar zwei Stellplätze für sich beansprucht, muss mit dem Unmut anderer Camper rechnen. Allgemein gilt: Rücksicht nehmen und miteinander kommunizieren.

4. Bitte nicht stören
Auf vielen Campingplätzen gibt es festgeschriebene Mittags- und Nachtruhezeiten, an die sich alle zu halten haben. Temperamentvolles Türenschlagen, laute Musik oder Unterhaltungen, vor allem bis in die Nacht hinein, sotten vermieden werden. Respektvolles Miteinander steht im Vordergrund.

5. Feuer machen?
Eher nein. Jeder Campingplatz hat dazu seine eigenen Regeln. Am besten nachfragen, wie die Hausordnung lautet. Im offenen Gelände ist offenes Feuer fast überall verboten, im Wald bzw. am Waldesrand ist Feuer ebenfalls ein No Go. Mit steigenden Temperaturen und sinkenden Niederschlägen wächst das Risiko eines Waldbrandes enorm.

6. Bello an Bord
Wer mit seinem Hund reist, muss sich auf dem Campingplatz an die vorgegebenen Regeln halten. Auf vielen Standorten gilt eine generelle Leinenpflicht. Also vorher genau informieren. Auch wenn Sie im freien Gelände campieren, ist eine Leine ratsam, damit der Hund nicht hinter Hasen und anderen Feld- und Waldbewohnern herläuft. Und: Häufchen werden natürlich eingesammelt und ordentlich entsorgt. 

7. Wohin auf die Toilette
Viele  der DIY Camper Vans haben keine Toilette an Board. Daher wird oft die freie Wildbahn als Klo benutzt. Darüber freuen sich Landwirte, Spaziergänger und Ausflügler eher wenig. Vielleicht gibt es ja doch eine Toilettenlösung an Bord?

8. Immer schön aufgeräumt
Eine ganz wichtige Regel lautet: Hinterlasse jeden Platz so, wie du ihn vorgefunden hast. Das bedeutet, Müll gehört eingesammelt, mitgenommen und ordnungsgemäß entsorgt. Obstreste sind zwar biologisch, haben aber nichts im Wald verloren. Wenn jeder Camper dort Kartoffelschalen und Kaffeesatz entsorgt, ist vom Paradies bald wenig übrig.

9. Wohin mit dem Abwasser?
Auch das Abwasser wird an dafür vorgesehenen Plätzen entsorgt und nicht irgendwo hin gekippt. Spezielle Entsorgungsstationen findet man auf den meisten Campingplätzen, an vielen Tankstellen oder Raststellen. Dort bitte im Namen aller Nachfolger nicht die zwei Schläuche verwechseln. Denn ein Schlauch ist ausschließlich zum Ausspülen des Toiletteninhalts und der andere exklusiv zum Zapfen von Frischwasser gedacht. 

10. Nachhaltig Reisen
Ab und zu Essen gehen, lokale Geschäfte besuchen und sich auf einem Feld beim Bauern einmieten – der achtsame Umgang mit lokalen Unternehmen, Traditionen und Anwohnern kann helfen, die Grundstimmung gegenüber Campern positiv zu halten. Gratis dazu gibt es einen echten Einblick in Land und Leute.

Hier geht's zum Vanlife Knigge!