Uhudler-Rundweg in Heiligenbrunn

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 09.11.2021 - 11:41
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Kellergasse Heiligenbrunn © Karl Allen Lugmayer/Shutterstock

Strohgedeckte Weinkeller wie aus dem Bilderbuch begleiten einen auf der Wanderung entlang des Uhudlers. Nirgendwo sonst im Burgenland sind so viele Weinkeller originalgetreu erhalten, wie im südburgenländischen Heiligenbrunn. Eine Idylle, die einen beim Spaziergang durch die Weingärten und die Heiligenbrunner Kellergasse begleitet.

Naturpark in der Weinidylle

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um von Heiligenbrunn aus die Landschaft mit ihren Weinstöcken und den urigen Weinkellern aus zu erkunden. Größere und kleinere Runden stehen den Wanderern zur Auswahl. Wir haben uns für eine eher kürzere Variante entschieden. Doch die3,5 km lange Uhudler-Runde ist voll malerischer Ausblicke, rustikaler Kellern und herbstlicher Sonne. 
Das Kellerviertel Heiligenbrunn liegt im Naturpark mit dem klingenden Namen "Naturpark in der Weinidylle". Hier sind eine Vielzahl spezieller Lebensräume beheimatet, die seltenen und gefährdeten Arten eine Heimat bieten. Allen voran sind das die Weingärten, aber auch Streuobstwiesen, Trockenrasen, Auwälder und Feuchtwiesen zählen dazu. Besonders trockenheitsliebenden Pflanzen- und Tierarten fühlen sich hier wohl. Das Weinbaugebiet "Weinidylle Südburgenland" ist das kleinste Weinbaugebiet im Burgenland. Es reicht von Rechnitz im Norden bis in den Bezirk Jennersdorf im Süden.

Durch die malerische Kellergasse

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Die strohgedeckten Weinkeller stehen unter Denkmalschutz © Karl Allen Lugmayer/Shutterstock

Auf der Uhudler-Runde kommen wir durch das historische Kellerviertel und den Weinberg von Heiligenbrunn. Ein wahres Farbspektakel, wenn sich die Weinreben im Herbst bunt verfärben! Die Kellergasse ist das Zentrum der Wanderung. Die typischen Weinkeller sind  Holzblockbauten, die aus dem 18. und 19. Jh. stammen. An der Heiligenbrunner Kellergasse bekommen wir einen ausgezeichneten Einblick in die ehemalige Weinkultur der Region. Die Häuschen sind strohgedeckt, alle wunderschön restauriert und stehen unter Denkmalschutz. Die Weinkeller bestanden normalerweise aus zwei Räumen. Im hinteren Teil war das Presshaus mit einer riesigen Weinpresse untergebracht. Der vordere Bereich diente als Lager als Aufenthaltsraum. Bei der Einkehr in einen der Heurigen kann man das frühere Flair erleben. 
In einer Schlaufe geht es ein wenig den Weinberg hinauf, man kann die Dächer der Kellergasse von oben betrachten. Der höchste Punkt ist 290 m hoch  danach geht es in einer großen Runde wieder bergab Richtung Kellergasse und Ausgangspunkt. 

Uhudler – ein Amerikaner in Burgenland

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Uhudlertraube © Wolfgang Franz/Shutterstock

Der nur im Burgenland bekannte Uhudler stammt eigentlich ursprünglich aus Amerika. Genauer gesagt handelt es sich um Trauben von amerikanischen Reben, die Direktträger sind. Die Trauben sind gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge resistent.  Zu Zeiten der Reblaus, die Ende des 19. Jh. viele Weinbestände zerstörte, war das ein entscheidendes Kriterium, da kein chemischer Pflanzenschutz notwendig war. Der Wein ist also ein reines Naturprodukt. Nur solche Weine dürfen den Namen Uhudler tragen, die einer sensorischen und chemischen Prüfung unterzogen wurden.
Das Weingebiet von Heiligenbrunn gilt als Ursprung des Uhudlers. Der klassische Uhudler ist rosarot bis kirschfarben, es gibt aber auch gelbe Sorten. Das Aroma des Weines ist sehr fruchtig und erinnert an Himbeeren und Erdbeeren.

Uhudler-Runde

Weglänge: 3,4 km
Dauer: 1 Stunde
Kondition: leicht
Start und Ziel: Zentrum Heiligenbrunn