Es blüht im Nationalpark Donau-Auen

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 08.03.2022 - 10:42
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Weiße Schneeglöckchen bedecken den Auwaldboden © freya-photographer/Shutterstock

Die Tage werden länger, und wenngleich es zuletzt wieder Frost gab, stehen die Zeichen in den Donau-Auen sachte auf Frühling: An lichten Stellen sind schon unzählige Schneeglöckchen erblüht. Denn schon mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen treibt die Zwiebel dieser Pflanze aus. Sie bildet zwei oder drei schmale Laubblätter sowie einen langen Stängel, an dessen Spitze die weiße, glockenförmige Blüte erscheint, der Kälte zum Trotz.
In diesen Tagen erstrahlen die Auwälder im Nationalpark wieder flächig in strahlendem Weiß und zartem Grün.

Frühe Blüte dank Energiereserven

Als Frühblüher nutzt das Schneeglöckchen das gute Lichtangebot im Wald zeitig im Jahr, bevor die Laubbäume austreiben. Durch die unterirdisch gespeicherten Energiereserven kann diese Pflanze rasch Blätter ausbilden. Und bevor es im Wald schattig wird, hat das Schneeglöckchen bereits erfolgreich geblüht, genügend Nährstoffe für die nächste Saison in der Zwiebel eingelagert und überdauert die folgenden Monate in der Erde.
Dieser Strategie folgen auch andere, nicht minder prächtige Vertreter aus dem Pflanzenreich, die den Schneeglöckchen in wenigen Wochen folgen werden.

Noch mehr Blüten im Auwald

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Scharbockskraut © Mikhailov Studio/Shutterstock

Das Scharbockskraut bildet manchmal regelrechte Blätterteppiche aus. Die leuchtend goldgelben Blüten sind sternförmig, die Laubblätter herz- bis nierenförmig und fettig glänzend. Bereits Ende Mai zieht sich diese Pflanze nach erfolgter Blüte wieder zurück.

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Leberblümchen © LifeCollectionPhotography/Shutterstock

Das Leberblümchen kann ab März am Wegesrand angetroffen werden. Seinen Namen verdankt es wohl den 3-lappig geformten Laubblättern, die an den Umriss der menschlichen Leber erinnern. Die Blattunterseite ist violett getönt, ebenso die langstieligen Blüten.

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Zweiblatt-Blaustern © Natalya Chernyavskaya/Shutterstock.

Auch der Wald-Gelbstern und der Zweiblatt-Blaustern zählen zu den ersten Frühjahrsboten in den Auwäldern. Der lange Stiel trägt jeweils mehrere hübsche, grüngelbe bzw. blau-violette Blüten. Beide Arten leben den Großteil der Zeit als Zwiebel im Waldboden.

Allen Nationalpark-Gästen sei ans Herz gelegt: Es gilt das Wegegebot; geschützte Pflanzen zu pflücken ist tabu, ansonsten ist maximal die Mitnahme eines Handsträußchens gestattet. Besser, man belässt die bunten Frühlingsboten überhaupt im Wald und nimmt stattdessen Fotos und schöne Erinnerungen vom Ausflug mit nach Hause.

Bärlauchzeit: immer der Nase nach!

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Junge, aromatische Bärlauchblätter findet man jetzt im lichten Auwald © Mazur Travel/Shutterstock

Mitte März startet die Bärlauchsaison. Und die meisten warten schon ungeduldig auf das aromatische Wildkraut, das Salate verfeinert, zu cremigem Pesto verarbeitet oder als würziger Spinat gegessen wird. Bärlauch ist aber auch sehr gesund, es macht also durchaus Sinn, genau jetzt zum Sammler zu werden und gestärkt in den Frühling zu starten. Nicht umsonst heißt der Bärlauch auf Latein „Bärenknoblauch“ (Allium ursinum). Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen verleiht er Kraft und ist das ideale Kraut, um den Körper nach dem zehrenden Winter wieder frühlingsfit zu machen! 

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