Euro-Einführung in Bulgarien ab 2026

Ein Artikel von Monika Stroj | 30.12.2025 - 09:40
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Anstatt mit bulgarischen Lew bezahlt man ab dem 1. Jänner 2026 mit dem Euro © Andrzej Rostek/Shutterstock

Der bulgarische Lew (BGN) wird sukzessive verschwinden, die Übergangsfrist, in der mit beiden Währungen bezahlt werden kann, läuft bis 31. Jänner 2026. Damit entfallen Wechselkursverluste und Umtauschgebühren sowie Bankspesen, zugleich werden Vergleiche von Preisen einfacher und transparenter. Der Kurs an sich ist schon lange fix an den Euro gekoppelt – umgetauscht wird 1 Euro zu 1,95583 Lew. Bereits in den 1990er-Jahren hatte sich die bulgarische Regierung am Kurs der damals in Deutschland gültigen D-Mark orientiert.

Das Land musste die erforderlichen Stabilitätskriterien und geldpolitischen Voraussetzungen für die Einführung des Euro erfüllen und ist damit der 21. Staat, in dem der Euro als gesetzliches Zahlungsmittel verwendet wird. Zuletzt wurde der Euro in Kroatien am 1. Jänner 2023 neu eingeführt, auch in Montenegro und im Kosovo zahlt man damit. Noch auf unbestimmte Zeit verschoben haben die EU-Mitgliedsstaaten Tschechien, Polen und Ungarn die Einführung des Euro, Dänemark und Schweden haben sich dagegen ausgesprochen und jeweils ihre Kronen als Währung behalten.

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Die neuen Euro-Münzen mit der bulgarischen Rückseite © Eduard Valentinov/Shutterstock

Neue Motive im Geldbörserl

Damit das Reisen nun erheblich leichter – Wechselkursverluste und überhöhte Gebühren beim Umtausch sind Geschichte. Für die wirtschaftliche Entwicklung Bulgariens wird der Euro Wachstumschancen, Handels- und Investitionsmöglichkeiten verbessern. Österreichische Banken werden das ehemalige bulgarische Zahlungsmittel bis zum 31. Dezember 2026 umtauschen (sämtliche nationale Zentralbanken im Euroraum tauschen bis zum 2. März 2026 gebührenfrei und zum festgesetzten Kurs um), danach wird das nur noch in Bulgarien möglich sein. Die bulgarische Nationalbank muss Lew-Banknoten und -Münzen kostenlos und unbefristet in Euro umtauschen.

So werden sich nach und nach auch die neuen Motive mit der bulgarischen Münz-Rückseite im gesamten Euroraum verbreiten: Alle Cent-Münzen zeigen den Reiter von Madara, ein UNESCO-Weltkulturerbe aus dem 8. Jh. Das monumentale Felsrelief auf einer 100 m hohen Sandsteinklippe stellt einen Reiter dar, der einen Löwen getötet hat. Auf der 1-Euro-Münze finden wir den Heiligen Iwan Rilski: Er ist Bulgariens Schutzheiliger, der das erste Kloster im Land gegründet hat und eine wichtige Rolle in der orthodoxen Kirche spielte. Auch Paisij Hilendarski war ein Mönch. Er hat im 18. Jh. gelebt, war der erste bekannte Geschichtsschreiber Bulgariens und wird auf der 2-Euro-Münze zu sehen sein.