Gibara: Ein Fischerdorf im Dornröschenschlaf
Im Küstenort Gibara, im Osten Kubas, geht es normalerweise beschaulich zu. Nur im Juli, wenn das Internationale Filmfestival über die Bühne geht, erwacht es aus seinem Dornröschenschlaf. Dabei braucht sich Gibara was Natur, Kultur und Kulinarik angeht, keineswegs zu verstecken. Sein koloniales Erbe zeichnet sich durch die prächtigen Beispiele der traditionellen kubanischen Architektur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aus. Feinschmecker kommen in den Fischrestaurants an der Hafenpromenade in den Genuss frischer Meeresfrüchte. Unweit von Gibara befindet sich zudem ein unterirdisches Höhlensystem, dessen exotische Welt sich Tauchern offenbart.
Baracoa: Die grüne Stadt an der Honigbucht
Erzählungen zufolge war die Stadt am östlichsten Zipfel Kubas der Ort, an dem Christoph Kolumbus erstmals kubanischen Boden betrat. „Das herrlichste Land, was menschliche Augen je erblickten“, beschreibt der spanische Eroberer den natürlichen Reichtum, den sich Baracoa bis heute bewahrt hat. Die Flüsse Miel, Toa und Yumurí in Baracoa haben beste Wasserqualität. In den Wäldern sind mehr als 60 Vogelarten, 100 Arten von Farnen und seltene Tierarten zu Hause. Kulinarischer Höhepunkt ist das selbstgemachte Kokosnussnugat, das die Bewohner der Stadt aus heimischem Kakao und frisch geernteten Kokosnüssen herstellen.
Remedios: Die unentdeckte Kolonialstadt
Nur wenige Kilometer von der Nordküste entfernt liegt das historische Städtchen Remedios. Die drittälteste Stadt Kubas zeigt heute noch Spuren der Kolonialherrschaft. Sehenswert sind die teils 400 Jahre alte Architektur und die beiden Kirchen auf dem Hauptplatz Nuestra Señora del Buen Viaje und la Parroquial Mayor San Juan Bautista mit ihrem prunkvollen Altar. Höhepunkt des Jahres ist die Parrandas de Remedios im Dezember. Mit farbenprächtigen Umzügen und Feuerwerken feiert die Bevölkerung das älteste traditionelle Fest des Landes, das in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Lago de Hanabanilla: Einziger Gebirgssee der Karibikinsel
Wie ein blauer Spiegel zieht sich der über 190 km2 große und bis zu 40 m tiefe Lago de Hanabanilla durch das grüne Bergmassiv Guamuhaya. Der einzige Gebirgssee Kubas lädt ein zum Tauchen, Wandern, Fischen und Baden an rauschenden Wasserfällen. Auf verschiedenen Routen lassen sich zahlreiche für die Region typische Vögel beobachten, wie der Grünbindenspecht und der Kubatrogon. Der westliche Teil des Sees gehört zum gleichnamigen Naturschutzgebiet. Es heißt, hier herrsche das „kälteste“ Mikroklima der Insel – gemeint sind angenehme Temperaturen zwischen 21 und 25 °C.
Nationalpark Desembarco del Granma: Wo Felsstufen aus dem Meer ragen
Der Nationalpark Desembarco del Granma an der Südostküste von Kuba gilt als eines der artenreichsten und ursprünglichsten Naturreservate Kubas. Hier ist das größte und am besten erhaltene marine Terrassengebiet der Welt zu sehen. An einigen Stellen ragen die riesenhaften Felsstufen bis zu 360 m aus dem Wasser. Die natürlichen Treppen setzen sich mit bis zu 30 m Höhenunterschied unter Wasser fort. Sie sind von Seegras-Matten und Mangroven bewachsen und von Schildkröten und Muscheln bevölkert. Der Park mit der zweitgrößten Pflanzenvielfalt Kubas wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Archäologischer Unterwasserpark Batalla Naval de Santiago de Cuba 1898
In der Bucht von Santiago de Cuba ereignete sich am 3. Juli 1898 die Seeschlacht, die das Ende des spanisch-amerikanischen Krieges einläutete. Der ungleiche Kampf endete mit der Versenkung der gesamten spanischen Flotte und führte zum Aufstieg der Vereinigten Staaten zu einer Weltmacht. Mehr als ein Jahrhundert später können Tauchbegeisterte an sieben historischen Stätten die Überreste des Gefechts erkunden. Eine einzigartige Szenerie, denn in den Meerestiefen bieten Wracks für viele Tier- und Pflanzenarten Lebensraum.