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Ein „heiliges Jahr“ hat in der römisch-katholischen Kirche eine besondere Bedeutung. Es findet für gewöhnlich nur alle 25 Jahre statt (zuletzt wurde das Jahr 2016 zum außerordentlichen „heiligen Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen). Papst Franziskus verspricht sich von dem Jahr, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ steht, mehr als nur ein religiöses Ereignis. Es soll darüber hinaus eine ethische, moralische, soziale und kulturelle Wiedergeburt ankündigen und die Gesellschaft zu mehr Gerechtigkeit und Solidarität inspirieren.
Erwartet werden im kommenden Jahr rund 35 Millionen Pilger in der sogenannten „ewigen Stadt“. Rom wird damit verstärkt zum Anziehungspunkt für Gäste aus aller Welt. Bereits mit dem Weihnachtsfest 2024 beginnt das „heilige Jahr“ und endet am 6. Jänner 2026.
Ehrwürdiges Ereignis
Drei Punkte gehören für Gläubige zum heiligen Jahr dazu wie das sprichwörtliche „Amen im Gebet“: die Rom-Wallfahrt, der Ablass und die Öffnung der „heiligen Pforte“. Diese wird im Petersdom am heiligen Abend 2024 von Papst Franziskus vorgenommen. Das Tor wird nur in einem heiligen Jahr geöffnet. Außer dem Petersdom bezeichnet man in drei weiteren römischen Basiliken heilige Pforten: Die Lateranbasilika, die Basilika Santa Maria Maggiore und die Basilika St. Paul vor den Mauern – auch ihnen statten Pilger für gewöhnlich einen Besuch ab.
Ein Jubeljahr wurde erstmals im Jahr 1300 von Papst Bonifatius VIII. ausgerufen, seit dem Jahr 1470 bestehen die 25-Jahres-Rhythmen. In einem Schriftstück aus dem Jahr 1400 heißt es „Wer dreimal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafen nachgelassen“, daher ist der Besuch der heiligen Pforten für die Pilger ein wichtiger Bestandteil.
Öffnung der vier heiligen Pforten
Die Öffnung und Schließung der vier heiligen Pforten erfolgen durch den zuständigen Bischof jeweils zu Beginn und Abschluss des Jubeljahres. Es wird mit drei Hammerschlägen an die jeweilige verschlossene „Porta Santa“ geklopft, die danach aufgeht. Singend und betend schreiten Pilger im Lauf des Jubeljahres durch diese Pforten, damit ihnen ihre Sünden vergeben werden.
Auch weit über Italiens Grenzen hinaus zieht das heilige Jahr seine Spuren. Zahlreiche Pilgerwege und -routen werden instand gesetzt und neu belebt, gerade das Motto „Pilger der Hoffnung“ wird das Pilgern selbst verstärkt in den Fokus rücken.