Pflanzen am Wegesrand: Weidenröschen

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 14.05.2020 - 09:40
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Die intensive Blütenfarbe ist schon von Weitem sichtbar. Die Pflanze lockt Nachtfalter und Wildbienen an © FotograFFF/shutterstock

Im Sommer fällt das Schmalblättrige Weidenröschen vor allem durch seine üppige Blüte auf. Das kräftige Rosarot kann man schon von der Weite erkennen, wenn es zwischen abgeholten Baumstämmen oder an Waldlichtungen hervorleuchtet. 
Aber auch im Garten können Sie sich an dieser Pflanze erfreuen. In Gesellschaft von anderen Wildstauden fühlt sich das Weidenröschen sicher wohl. Hier ist es auch eine wichtige Futterpflanze für Wildbienen oder verschiedene Falter – denn für einige Spanner, Eulen und Schwärmer dient die Pflanze als Nahrung für die Raupen. 

Steckbrief

Botanische Bezeichnung: Epilobium angustifolium

Familie: Das Weisenröschen gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae).

Vorkommen: Die Pflanze kommt auf Waldlichtungen und Wegrändern vor. Man findet sie aber auch im Unterholz von Hecken und auf Brachflächen.

Standort: Die Pflanze liebt ein reichliches Nährstoffangebot, sie braucht viel Licht und auch Wasser. Sandige Böden zählen nicht zu ihren Favoriten. Falls Sie eine Ecke im Garten mit Wildstauden bepflanzt haben, könnte auch das Weidenröschen gut dazu passen.

Merkmale: Das Schmalblättrige Weidenröschen blüht rosarot und üppig und wird bis zu 1,5 m hoch. Blätter sind lang, schmal und spitz und besitzen deutlich sichtbare Blattnerven.

Blüte: Das Schmalblättrige Weidenröschen blüht den ganzen Sommer über – von Juni bis September – in intensivem Rosarot. Die kerzenförmigen Blüten­stände zeigen sich vor allem in eher feuchten Sommern. Diese wachsen von unten nach oben immer weiter.

Von der Wurzel bis zur Blüte

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Weidenröschentee kann bei Prostatabeschwerden und Harnwegsproblemen Linderung verschaffen © ju_see/shutterstock

Das Schöne an dieser Ruderalpflanze ist, dass sämtliche Pflanzenteile verwendet werden können. Falls sie in Ihrem Garten wächst, können Sie immer frisch ernten:
Die Blüten machen sich auf der kalten Platte oder im frischen Salat besonders gut – gleiches gilt für die Knospen, die ebenfalls pur gegessen werden können.
Besonders viel Vitamin C steckt in den jungen Blättern, mit denen Sie Topfenaufstriche verfeinern oder vielleicht einen würzigen Wildkräutersalat mischen können.
Auch die Stängel finden Verwendung in der Küche – aber nur, solange sie noch jung und weich sind. Diese werden wie Spargel geschält und auf dieselbe Weise zubereitet. Mit ein wenig Olivenöl und geriebenem Parmesan lässt sich so eine schnelle Frühlingsvorspeise zaubern.
Die Wurzel des Weidenröschen sollte nur im April geerntet werden, wenn die Pflanze gerade austreibt. Diese können Sie schälen und dann roh essen oder wie Wurzelgemüse verkochen. 

Für die Naturapotheke hat sich der Tee des Weidenröschens einen Namen als Männertee gemacht. Der Aufguss der getrockneten Blätter soll nämlich besonders gut für die Prostata sein. Außerdem beruhigt er eine Reizblase und ist auch bei anderen Harnwegsproblemen hilfreich. 
Zubereitung: Übergießen Sie einen gehäuften EL frischer oder getrockneter Weidenröschenblätter mit etwa 200 ml kochendem Wasser. Nach 10 Minuten abseihen und sehr warm trinken.