Erlebnisweg Roßlochklamm

Ein Artikel von REISEN-Magazin/Christiane Bartal | 06.10.2020 - 14:46
Rosslochklamm_DSCF5119_Bartal.jpg

Der Blick nach oben offenbart die Mächtigkeit der Felswände in der Roßlochklamm © Bartal

Die Idylle des abgeschiedenen Schluchtenwaldes trügt. Auch der lieblich plätschernde Bach täuscht beinahe über einen tragischen Umstand hinweg: in der Roßlochklamm wurde eine Leiche gefunden! Genauer gesagt eine Baumleiche – und vom Täter keine Spur. Zumindest keine konkrete, denn Indizien gibt es genug.

Mitten im Naturpark Mürzer Oberland, 3 km nördlich von Mürzsteg, versteckt sich der Erlebnisweg Roßlochklamm – ein Paradies für kleine und große Naturdetektive. Bereits der Einstieg in den Lehrpfad ist spektakulär: Wie ein riesiges Tor stehen die hoch aufragenden Felsen da und lassen nur einen schmalen Durchlass, durch den der Weg führt. Es ist zugleich ein Bachlauf – aber keine Sorge, sofern nicht gerade Hochwasser herrscht, ist das Bachbett trockenen Fußes begehbar.

Danach sind es nur wenige Meter zur ersten Station. Sofort erkennt man: das ist kein gewöhnlicher Lehrpfad. Das möchte er auch nicht sein. Der Erlebnisweg Roßlochklamm beschäftigt sich mit dem natürlichen Werden und Vergehen, das jedes Lebewesen durchleben muss. Mit einem Augenzwinkern und einer gehörigen Portion Humor begleiten uns  Borki, Schnurli & Co. – die Bewohner des Waldes – während der detektivischen Wanderung entlang des Bachlaufes.

Der Eifer ist längst geweckt, den Fall schnellstmöglich aufzuklären. Zunächst gilt es, die Identität der „Leiche“ festzustellen. Nachdem die Quadrate des Partezettels in die richtige Position gebracht sind, steht fest: das Opfer ist Anne T. Doch noch immer ist die Todesursache unklar. Eine Autopsie soll Klarheit bringen. Bei der Öffnung der Leiche kommen ein Tausendfüßer, ein Kopfhornschröter und ein Bockkäfer zum Vorschein, aber auch eine Vogelfamilie hat sich in den Stamm eingenistet. Pilzbefall ist ebenso festzustellen wie abgebrochene Äste und Verbrennungen – vermutlich durch Blitzschlag. Aber warum hat der Baum den Wurzelteller für immer aufgestellt? Fakt ist, es gibt keine Indizien für einen gewaltsamen Tod.
Waren vielleicht psychische Probleme der Auslöser für das Ableben der Tanne?

Die Roßlochklamm ist zwar das ganze Jahr über geöffnet und kann auch im Herbst und Winter auf eigene Gefahr hin begangen werden, die Stationen werden aber mit zunehmend herbstlicher Witterung abgebaut. Im Frühling, etwa ab Mitte Mai, werden diese wieder aufgebaut. Am besten vorher anrufen und über den aktuellen Stand informieren!  

Die Route zur Wanderung finden Sie auch auf outdooractive.com.

Wollen Sie die ganze Wanderung lesen? Holen Sie sich die Ausgabe 3/2017 unter shop.reisen-magazin.at oder als Mobilversion in der REISEN-Magazin App (Apple oder Android)!

Wir weisen darauf hin, dass wir keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit dieser Informationen sowie für gegebenenfalls daraus resultierenden Schaden übernehmen.