Winterspaziergang durch Weingärten

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 15.02.2023 - 09:24
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Eiskristalle schmücken die winterlichen Weinreben © Stastny_Pavel/Shutterstock

Die meisten kennen die Weststeiermark und das Schilcherland mit Sonne, saftigen Trauben, frischem Grün oder herbstlich gefärbt zur Kastanien- und Sturmzeit. Dass die Region aber auch in der kalten Jahreszeit einen Besuch lohnt, vermuten nur wenige. Die Winterwanderung durch die Weingärten Hochgrail hat uns eines besseren belehrt und uns die stille Seite der Weststeiermark gezeigt.

Kleiner Hochgrail Rundweg

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Winterruhe im Weingarten © DiegoMariottini/Shutterstock

Eines gleichvorweg: Attraktionen sucht man auf der Winterwanderung durch die Weingärten Hochgrail vergeblich. Die Hauptrolle dieser Wanderung spielt einzig und alleine die Natur. Diese geizt dafür nicht mit ihren Reizen und gewährt uns Einblick in  die Winterruhe der Weingärten. Wo im Herbst noch geschäftiges Treiben herrschte, Trauben geschnitten und Feste gefeirt wurden, herrscht jetzt Ruhe und Stille. Die Eiskristalle, die die letzten verbliebenen Weinblätter zieren, glitzern im kalten Sonnenlicht, und der Blick über die angezuckerten Hügel versetzt einen schnell in eine andere Welt. 

Wir starten in St. Stefan ob Stainz, beim Schilcherland Parkplatz, und folgen der Beschilderung "Kleiner Hochgrail Rundweg" mit der Markierung S10. Ein 5,4 km langer Weg liegt vor uns, der  herrliche Aussichten auf die weststeirischen Weinberge verspricht. Wir durchqueren zuerst den Ort, vorbei an einer ausladenden Fichtenhecke und wandern leicht bergab über eine Wiese und durch ein Stückchen Wald, bis wir zu einer wildromantischen Ruine einer Mühle gelangen. Ab hier geht es leicht bergauf durch einen Wald und schließlich durch eine Kastanienplantage, die zum Weinhof Klug vlg. Pletteri führt, und im Sommer und Herbst eine einzige Pracht sein muss. Wir stärken uns bei einer kleinen Jause und einem Gläschen Schilcher und setzen unseren Winterspaziergang mit neuer Energie fort. Die Aussicht auf die winterlichen Weingärten ist traumhaft und gibt immer wieder neue Perspektiven preis. Nach einem Abschnitt auf der Zufahrt- bzw. Hochgrailstraße wandern wir links bergab in Richtung "Höllerhansl". Hinter dem Namen verbirgt sich ein Buschenschank, der nach einem steirischen Volksheiler bzw. Wunderdoktor benannt ist, der hier einst ordiniert hat. Danach folgen wir der Beschilderung S9 entlang des Waldrands. Die Dächer von St. Stefan kommen immer näher, und bald führt uns der Weg wieder durch den Ort und zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Weglänge: 5,4 km
Dauer: 1 Stunde, 45 Minuten
Schwierigkeit: leicht