Herbstwanderung: Achtung Gewittergefahr!

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 04.10.2023 - 10:50
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So schön die Natur im Herbst auch ist, so unberechenbar ist auch das Wetter © zedspider/Shutterstock

Im Herbst erleben wir häufiger Gewitter aufgrund bestimmter atmosphärischer Bedingungen, die in dieser Jahreszeit auftreten. Ein wesentlicher Faktor sind die Temperaturunterschiede, die zwischen Tag und Nacht auftreten. Während die Sonne tagsüber die Luft kräftig erwärmt, kühlt es nachts schnell ab. Diese Temperaturschwankungen führen zu instabilen Luftmassen, die wiederum die Bildung von Gewittern begünstigen.
Zusätzlich spielt die Luftfeuchtigkeit im Herbst eine entscheidende Rolle. Nach Regenfällen oder in Regionen mit üppiger Vegetation ist die Luftfeuchtigkeit oft erhöht. Feuchte Luft ist anfälliger für die Bildung von Gewittern, da sie leichter aufsteigt und somit die Bildung von Wolken begünstigt.
Der Herbst ist auch eine Zeit, in der verschiedene Luftmassen aufeinandertreffen und Wetterumschwünge und Fronten entstehen. Diese Konvergenz von Luftmassen kann die Entwicklung von Gewittern auslösen und verstärken.
Ein weiterer bedeutender Faktor ist der Jetstream, ein kräftiger Höhenwind, der im Herbst häufig intensiv ist. Der Jetstream kann instabile Luftmassen aus höheren Schichten der Atmosphäre in tiefere Schichten transportieren, was die Entstehung und Intensivierung von Gewittern fördert.

Bei Wanderungen in den Bergen im Herbst ist es entscheidend, auf diese potenziell gewitterreichen Bedingungen vorbereitet zu sein. Ein genaues Beobachten des Wetters, das Tragen geeigneter Kleidung und Ausrüstung sowie die Berücksichtigung von Sicherheitsmaßnahmen sind wichtige Voraussetzungen, um ein sicheres Wandererlebnis zu gewährleisten.

Sicher Wandern im Herbst

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Bei dunklen Gewitterwolken sollte man schnell einen sicheren Unterschlupf suchen © Lukassek/Shutterstock

Wettervorhersage: Überprüfen Sie vor Ihrer Wanderung immer die aktuelle Wettervorhersage. Da sich die Wetterverhältnisse am Berg rasch ändern können, schauen Sie auch unmittelbar vor dem Start noch einmal nach. Vermeiden Sie Wanderungen bei drohendem Gewitter oder starken Unwetterwarnungen.

Früher Start: Beginnen Sie Ihre Wanderung früh am Morgen, um genügend Zeit zu haben, bevor eventuell Gewitter aufziehen. Planen Sie Ihre Route entsprechend und berücksichtigen Sie auch Möglichkeiten Unterschlupf zu suchen.

Schutz suchen: Wenn sich das Wetter plötzlich ändert und ein Gewitter aufzieht, suchen Sie schnell Schutz in einem sicheren Gebäude oder einem geschützten Bereich. Vermeiden Sie exponierte oder erhöhte Positionen.

Die richtige Ausrüstung: Packen Sie wetterfeste Kleidung, einen Regenschutz, eine Stirnlampe und genügend Verpflegung und Wasser in den Wanderrucksack. Auch ein Erste-Hilfe-Set und ein Notfallplan sind unerlässlich.

Besser in der Gruppe: Wandern Sie am besten in einer Gruppe, um sich gegenseitig zu unterstützen. Stellen Sie sicher, dass Sie über funktionierende Kommunikationsmittel, wie Mobiltelefone oder Funkgeräte verfügen.

Notfallplan: Informieren Sie jemanden über Ihre geplante Route und Ihre voraussichtliche Rückkehrzeit. Im Falle von Problemen oder Verzögerungen sollte diese Person wissen, wie sie Hilfe anfordern kann.

Blick auf den Himmel: Beobachten Sie den Himmel und die Wetterentwicklung während Ihrer Wanderung aufmerksam. Verlassen Sie den Berg rechtzeitig, wenn sich das Wetter verschlechtert. Langes Zögern zahlt sich hier sicher nicht aus.