Auf den Spuren des Bienenfressers

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 29.03.2022 - 12:41
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Der Bienenfresser ist einer der buntesten Vögel Österreichs © Serge Goujon/Shutterstock

Wie sein Name schon vermuten lässt, liebt der Bienenfresser Bienen, Hummeln, Libellen, Schmetterlinge, Käfer und viele andere Insekten. Hauptsache sie besitzen Flügel. Im Nationalpark Donau-Auen und an der March kann man ihn regelmäßig in der Luft sehen. In Haslau an der Donau erfährt man auf einem 3,5 km langen Themenweg alles über den bunten Zeitgenossen.

Nachwuchs in der Brutwand von Haslau

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Der Nachwuchs kommt in Bruthöhlen zur Welt © Ildiko Laskay/Shutterstock

Das Zwitschern des Bienenfressers ist laut, ein hoher fast pfeifender Ton. Daran ist der Vogel eindeutig zu erkennen. Der Lebensraum dieser Wärme liebenden Art sind offene Landschaften mit Gebüschen und einzelnen Bäumen. Er schätzt die abgestorbenen Äste großer Bäume, liebt Hohlwege und alles, von wo er einen guten Überblick auf die Umgebung hat. 
Auf seinen Streifzügen durch die Luft hält er Ausschau nach geflügelten Insekten, vom kleinen Käfer bis zur riesigen Libelle reicht sein Speiseplan. Sobald er ein Opfer gesichtet hat, fliegt er in einem kurzen Jagdflug von seiner Sitzwarte aus zur Beute. 
Der Bienenfresser ist ein geselliges Tier. Gemeinsam mit seinen Artgenossen ist er daher auf Leitungsdrähten oder hervorragenden Ästen anzutreffen.
Für seinen Nachwuchs legt der Vogel seine Eier gerne in Brutröhren. Dafür eignet sich eine Brutwand ideal. Eine solche gibt es auch am Themenweg in Haslau: Die eigens angeschüttete Brutwand wird mittlerweile von mehreren Brutpaaren angenommen. Die Eier werden dabei ohne Auspolsterung am Ende der Brutröhre abgelegt. Nachdem beide Partner etwa 6 Eier ausgebrütet haben, verlassen die Jungvögel nach 1 Monat die Höhle.

Bunt gefiedert mit Augenstreif

Als Zugvogel ist der Bienenfresser nur von Mai bis Anfang September bei uns anzutreffen, den Winter verbringt er im tropischen und südlichen Afrika. Besonders auffällig ist sein buntes Gefieder: Die Oberseite erscheint in einer bräunlichen und gelblichen Färbung, während die Unterseite eine blaugraue bis türkise Tönung mit einem leuchtend gelben Kehlfleck aufweist. Im Flug fallen bei diesen Rackenvögeln besonders die bronzen schimmernden Flügel auf. Ein schwarzer Augenstreif, der fast wie eine Augenbinde wirkt, rundet das außergewöhnliche Aussehen ab.
Da im Auwald eine Vielzahl an Insekten unterwegs ist, sind diese Plätze besonders beliebt als Jagdgebiet des Bienenfressers. In den Nebenarmen und Kleingewässern befinden sich die Brutstätten vieler Insektenarten, auf deren Nachwuchs der Vogel nicht lange warten muss. 
Das alles und noch viel mehr erfährt man auf dem Themenweg über den bunten Vogel. Der Weg ist 3,5 km lang und kann leicht in etwa 1 Stunde bestritten werden.