Tschhechien: Judaskuchen
Bei unseren tschechischen Nachbarn kommen zu Ostern wie bei uns auch verschiedene Gebäcksorten aus Germ auf den Tisch. Das Osterbrot ähnelt sehr dem hierzulande bekannten Osterstriezel. Dabei werden oft auch in Rum getränkte Rosinen, kandierte Zitrusfrüchte und Mandelblättchen verarbeitet. Eine weitere Spezialität auf Germteig ist der Judaskuchen. Das Grundrezept besteht aus Germ, Mehl, Eiern und Milch. Daraus wird ein Teig geknetet, aus dem dann kleine Spiralen gedreht und gebacken werden. Diese werden noch heiß mit Honig bestrichen.
Italien: Grüne Ostertorte
Nicht nur in Österreich wird der Gründonnerstag mit Spinat begrüßt – auch in Italien hat dieses Gemüse zu Ostern Tradition. Dort wird es zur herzhaften „Torta Pasqualina“ verarbeitet. Hinter diesem Namen (Ostertorte) versteckt sich eine Blätterteigtorte mit Spinatfüllung. Diese ist nicht flach, wie eine Quiche, sondern wird in einer herkömmlichen Tortenform mit hohem Rand gebacken. Diese wird mit Blätterteig ausgelegt und mit der Ricotta-Spinat-Ei-Parmesan-Masse gefüllt. Außerdem versenken die Italiener auch ganze Eier vorsichtig in der Füllung, was beim Anschneiden besonders schön aussieht.
GB: Früchtekuchen mit 11 Jüngern
In Großbritannien und Irland wird rund um Ostern „Simnel Cake“ gebacken. Dabei spielt Marzipan die Hauptrolle. Die süße Mandelmasse wird sowohl als Schicht mitgebacken, als auch für die Dekoration verwendet. Der Früchtekuchen, der aus Rosinen, Korinthen, eingelegten Kirchen und der Schale von Orangen und Zitronen besteht, wird mit einer Schicht Marzipan überzogen auf die genau elf Marzipankugeln gesetzt werden. Diese stehen für die Jünger Jesu Christi – Judas wird dabei nicht berücksichtigt.
Australien: Oster-Bilby
In Australien kommt nicht immer der Osterhase zu den Kindern. Der Hase zählt dort nicht unbedingt zu den beliebtesten Tieren, da er schon viele Felder kahlgefressen hat und mitunter zu einer richtigen Hasenplage ausarten kann. Dafür finden die Kinder in den Osternestern einen Schoko-Bilby. (Der Bilby ist ein kleines Beuteltier, das dem Hasen sehr ähnlich sieht.)
Amerika: Hot Cross Buns
In Amerika haben zu Ostern ein traditioneller Osterschinken und Hot Cross Buns Tradition. Mit letzteren ist ein kleines Germgebäck gemeint, das gerne mit Rosinen, Äpfeln, Zimt, Cranberries und Ähnlichem verfeinert wird. Nach dem Backen wird ein Kreuz auf die Cross Buns gespritzt, das an die Leiden Jesu Christi erinnern soll. Gegessen wird das Germgebäck am Karfreitag. Ursprünglich kommt es aus dem mittelalterlichen England. Die Auswanderer haben das Traditionsgebäck mit nach Übersee genommen, wo es bis heute gerne gegessen wird.
Österreich: Osterstriezel
Der Klassiker schlechthin in ganz Österreich ist der Osterstriezel. Traditionell wird er am Ostersonntag angeschnitten. Die geflochtene Form des Striezels war jahrhundertelang als Opfergabe verbreitet. Bis heute ist das süße Gebäck bei Groß und Klein beliebt.
Zutaten:
• 500 g glattes Mehl
• 250 ml Milch
• 1 Pkg. frischer Germ (alternativ Trockengerm)
• 1 Bio-Zitrone
• 60 g Kristallzucker
• 70 g weiche Butter
• 2 Eier
• 1 Prise Salz
• 1 Ei zum Bestreichen
• Nach Belieben: Hagelzucker (oder Mandelblättchen) zum Bestreuen
Zubereitung:
1. Mehl in eine große Schüssel geben und eine Mulde formen.
2. Milch leicht erwärmen (nicht kochen) und den frischen Germ hineinbröseln bis er gut aufgelöst ist. In die Mulde leeren und vorsichtig einrühren.
3. Schale der Zitrone abreiben und gemeinsam mit Zucker, Butter, Eiern und Salz zum Mehl geben. Die Masse zu einem homogenen Teig kneten. Zugedeckt an einem warmen Ort etwa 1 Stunde aufgehen lassen.
4. Teig auf eine bemehlte Arbeitsplatte legen und in 4 gleich große Stücke teilen. Diese gleichlang ausrollen (etwa 40 cm) und zu einem Striezel formen bzw. flechten. Zudecken und noch einmal 1 Stunde ruhen lassen.
5. Striezel mit verquirltem Ei bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Im Backrohr bei 180 °C etwa 40 Minuten goldbraun backen.