Kühe sind eigentlich äußerst friedfertige Tiere – mit einem sehr starken Mutterinstinkt. Und biologisch betrachtet sind Rinder sogar Fluchttiere, die bei Gefahr weglaufen. Nur, wenn es keinen Fluchtweg gibt oder sie ihre Jungtiere verteidigen, können diese so friedlichen Tiere auch mit einem Angriff reagieren.
Viele Jungtiere sind sehr neugierig und gehen aktiv auf den Wanderer zu. Hier einfach langsam weitergehen und die Mutterkühe immer beobachten. Hunde werden übrigens – egal ob groß oder klein – vom Rind als Feind angesehen, daher unbedingt anleinen. Vorsicht, wenn sich Stiere auf der Weide befinden: Sie können besonders aggressiv reagieren, denn sie wollen ihre Herde schützen.
Verhaltenstipps beim Queren von Kuhherden
• Die Begegnung mit Tieren in der freien Natur ist ein beeindruckendes Erlebnis und kann den Wunsch nach Kontakt bewirken. Doch auch wenn das Kälbchen noch so herzig scheint, darf es nicht berührt oder gefüttert werden, da dies den starken Schutzinstinkt seiner Mutter vermehrt wecken könnte. Vielmehr ist generell zu allen Rindern auf der Weide größtmöglicher Abstand zu halten.
• Ist die Überquerung einer Weide unvermeidlich, unbedingt ruhig verhalten und begleitende Hunde anleinen! Hunde stellen natürliche Feinde für Rinder dar und können deren angeborenes Abwehrverhalten auslösen, sodass eine ursprünglich friedfertige Kuh-Herde bedrohlich reagieren kann.
• Lärmendes Verhalten, das Imitieren von Kuhlauten und ruckartige Bewegungen bzw. spontanes Umherlaufen sollten in jedem Fall unterlassen werden.
• Hektik vermeiden! Wenn ein Rind auf Sie zukommt, sich langsam entfernen (zum Ausgang bzw. Weidegatter) und ihm nicht den Rücken zudrehen. Niemals weglaufen!
• Die Körperhaltung der Tiere ist sehr aufschlussreich: Ein drohendes Rind erkennt man dadurch, dass es die Gefahrenquelle fixiert und den Kopf nach unten senkt und seine Hörner bzw. seine Stirn präsentiert und näher kommt. In einem solchen Fall sollte man so ruhig wie möglich zurückweichen und die Alm verlassen.
• Ev. einen Stock mitnehmen: Sollte ein Tier angreifen, hilft meistens lautes Zurufen und das Bewegen des Stockes.
• Schließen Sie immer das Weidegatter!