Barbe – österreichischer Tieflandflussfisch auf Roter Liste

Ein Artikel von Michaela Tebaldi | 30.05.2022 - 10:14
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Barbel (Barbus barbus) Underwater close up photography of a nice fish. Freshwater fish in the clean river and green bacground. Wildlife animal. © Copyright (c) 2017 Rostislav Stefanek/Shutterstock. No use without permission.

Europaweit gilt die Flussbarbe (Barbus barbus) als gefährdet, in Österreich wird sie auf der Roten Liste als "nahezu gefährdet" angeführt. Um dem Tier mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und auf die kleiner werdende Population hinzuweisen, ist die Barbe vom Österreichischen Naturschutzbund zum Fisch des Jahres 2022 erkoren worden.

Fehlender Lebensraum für den Barben-Nachwuchs

Die Barbe ist eine gesellig lebende, strömungsliebende Cypriniden-Art. Sie kommt in freien Fließstrecken der Donau vor und ist ein ausgesprochener Grundfisch. Die Barbe hat einen langgestreckten Körper mit fast gerader Bauchlinie und leicht gewölbtem Rücken. Ihre wesentlichen Merkmale sind das rüsselartige, unterständige Maul, die fleischigen Lippen und die vier dicken Barteln an der Oberlippe – letzteren verdankt sie übrigens ihren lateinischen Namen Barbus barbus, der Bärtige. Der Rücken des Fisches ist grau- bis olivgrün, sie besitzt hellere Flanken mit Goldglanz, der Bauch und die Kehle sind weiß.
Die Barbe wird etwa 80 cm lang und 8 kg schwer. Sie ernährt sich vorwiegend von Insektenlarven, Muscheln, Schnecken, Würmern und seltenen Wasserpflanzen.

Früher war die Barbe ein Massenfisch der Tieflandflüsse Österreichs und sogar namensgebend für eine ganze Fischregion, die Barbenregion (Epipotamal). Darunter versteht man sauerstoffreiche, klare Fließgewässer mit Sand- oder Kiesgrund von England bis zum Schwarzen Meer. 
Fehlende Lebensräume für den Nachwuchs sowie ein Mangel an ausreichenden Laichplätzen und fehlende Vernetzungen unterschiedlicher Lebensraumtypen haben dazu geführt, dass die Barbe heute auf der Vorwarnliste der gefährdeten Tiere steht.