Ein echter Star der Alpen ist das Murmeltier. Wer Glück hat, trifft bei der nächsten Wanderung eines der spannendsten, heimischen Tiere. Mehr lesen ...
Während „normale“ Vulkane meist als klassische Bergformationen mit einem sichtbaren Krater auftreten, verbirgt sich ein Supervulkan oft hinter einer riesigen, kesselartigen Landschaft, der sogenannten „Caldera“. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Häufigkeit von Ausbrüchen: „Normale“ Vulkane brechen regelmäßig aus, d. h. jährlich oder alle paar Jahrzehnte. Bei Supervulkanen vergehen zwischen den gigantischen Eruptionen hingegen oft viele Jahrtausende oder sogar Millionen von Jahren. Zudem ist ein Supervulkan ein extrem mächtiger Vulkan, dessen Ausbruch nicht nur regional, sondern weltweit spürbare Auswirkungen mit sich bringen kann. Mögliche Folgen sind Aschewolken, Klimaabkühlung und die Verwüstung enormer Flächen. Im Vergleich dazu stellt ein „normaler“ Vulkan eine viel kleinere Gefahr dar, die sich nur auf eine Region beschränkt.
Zwischen Vulkan und Alltag
Ein Beispiel für beide Formen finden wir gar nicht so weit von uns entfernt, denn Neapel liegt genau zwischen diesen beiden Naturphänomenen: Der Vesuv und die Campi Flegrei befinden sich nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Im Jahr 1944 brach der Vesuv, ein klassischer Schichtvulkan, zum vorerst letzten Mal aus. Auch wenn dieser Ausbruch heftig war, wurde er wegen jenem im Jahr 79 n. Chr. weltberühmt, bei dem Pompeji und Herculaneum unter meterhohen Asche- und Lavamassen begraben wurden. Die Campi Flegrei, die „brennenden Felder“, zeigen sich ganz anders, denn sie erstrecken sich über weite Teile des westlichen Neapels und dessen Vororte. Auf den ersten Blick wirkt diese Gegend mit ihren kleinen Seen, heißen Quellen und dampfenden Felsspalten harmlos. Doch unter der Oberfläche brodelt eines der gefährlichsten Vulkansysteme Europas. Für die Bevölkerung sind Erdbeben deshalb nichts Ungewöhnliches, wobei sie manchmal stärker und manchmal kaum spürbar sind. In den letzten Wochen und Monaten kam es jedoch zu einer deutlichen Zunahme der seismischen Aktivität, bei der sich der Boden hebt und senkt.
Was bedeutet das für Urlauber? Sollte man diese Region meiden, die oft mit einer Reise an die Amalfiküste oder auf die Insel Ischia verbunden wird? Die Antwort lautet nein, solange keine offizielle Reisewarnung vorliegt. Trotzdem ist es ratsam, sich der Situation bewusst zu sein und stets auf die Hinweise der Experten zu achten. Schließlich sind die italienischen Behörden und der Zivilschutz sehr gut aufgestellt, d. h. sie überwachen die Situation rund um die Uhr mit einem dichten Netz aus Messstationen, Seismografen und Satellitenbeobachtungen. Sollte es Anzeichen für eine kritische Lage geben, würde frühzeitig gewarnt und Evakuierungen würden organisiert werden.
Doch Europa ist längst nicht der einzige Kontinent mit Supervulkanen. Ein weiteres faszinierendes Beispiel befindet sich im US-Bundesstaat Wyoming: Hier liegt mit dem Yellowstone-Supervulkan eines der größten vulkanischen Systeme der Welt. Seine Geysire, heißen Quellen und dampfenden Schlammbecken sind sichtbare Zeichen der vulkanischen Aktivität unter der Erde. Da sein Ausbruch katastrophale, globale Folgen hätte, wird das Gebiet ständig von Experten beobachtet. Aktuell besteht allerdings auch hier kein Grund zur Sorge. Im Gegenteil, denn das spektakuläre Naturschauspiel wird jährlich von Millionen Menschen besichtigt. Und das zu Recht, denn der Yellowstone-Nationalpark zählt mit seinen beeindruckenden Landschaften zu den schönsten Ausflugszielen der gesamten USA.