Eine italienische Stadt voller Trulli

Ein Artikel von s.hirzer | 09.10.2018 - 14:05

Dubiose Bestimmungen verlangen einen erfinderischen Geist, um umgangen zu werden. Diesen erfinderischen Geist durfte der Italiener Giangirolamo II Acquaviva im 17. Jh. sein Eigen nennen. Um eine damals im Königreich Neapel geltende Bestimmung zu umgehen, die es verboten hat, Dörfer und Städte ohne Bewilligung zu errichten, hat er eine Bauart erfunden, die den Abbau eines Hauses ganz rasch ermöglichen sollte. Mit den Trulli, das sind runde, weiß gestrichene Bauten mit charakteristischen Kegeldächern aus Kalksteinplatten, die ohne Mörtel in Form eines falschen Gewölbes aufeinander geschichtet werden, ist ihm dieser rasche Abbau gelungen. Mit dieser besonderen Architektur konnte man den kaiserlichen Kontrollkommissionen ganz schnell zu erkennen geben, dass man doch eigentlich ein armes Volk ist, bei dem nicht allzu viel Steuergeld zu verdienen ist. Heute zählt die Stadt 10.735 Einwohner und verfügt noch immer über eine große Zahl an Trulli.