Tiroler Lederhosen im Dschungel von Peru

Ein Artikel von m.pertschy | 26.03.2019 - 11:11

1857 brachen sie von Europa auf und erreichten zwei Jahre später, also heuer vor 160 Jahren, ihr endgültiges Ziel: eine Gruppe von Tirolern, Rheinländern und Bayern, die vom hessischen Forscher Damian Freiherr von Schütz-Holzhausen angeworben wurden, machten sich an Bord eines Frachtseglers aus Antwerpen auf in Richtung Peru. Unter der Leitung des katholischen Priesters Joseph Egg aus Tirol siedelten sie sich im Tal Pozuzo an und gründeten – wie sie sich selbst nennen – „la única colonia Austro–Alemana del mundo – die einzige österreichisch-deutsche Kolonie der Welt“. 1868 folgte eine zweite Gruppe.

Grund für die Übersiedlung war die Inustrialisierung, hohe Steuern, Schulden und der Hunger, der die Existenz der Bauern in Österreich bedrohte. Auch wenn der Anfang bei weitem nicht so rosig war, leben die Österreicher und Deutschen in Peru heute gut von der Landwirtschaft und vom Tourismus. Es gibt eine Volkstanztruppe und gegessen wird – wie könnte man es anders erwarten – Schnitzel!

Von Perus Hauptstadt Lima ist die Anreise bis nach Pozuzo sehr beschwerlich. Rund 12 Stunden braucht der Reisebus für die 400 km über die Anden bis nach Oxapampa. Für die restlichen 80 km muss man allerdings nochmal fast vier Stunden einplanen, denn die Minibusse bleiben auf den unbefestigten Straßen immer wieder stecken. Etwas weiter südlich, in der Nähe von Perusia, befindet sich jedoch der kleine Ilopango International Airport.