Geheimtipps in der deutschen Halberstadt

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 23.04.2019 - 14:20

Wir wissen wenig über die deutsche Kreisstadt im Landeskreis Sachsen-Anhalt und unser Reiseziel Nummer 1 ist sie nicht – völlig zu Unrecht, denn sie hat einiges zu bieten.

Der Dom zu Halberstadt

Der geschichtsträchtige Dom zu Halberstadt aus dem 13. Jh. gilt etwa als eine der schönsten gotischen Kirchen in ganz Deutschland. Die Fenster des Gebäudes sind über und über mit 290 Glasmalerein verziert, die von der Geschichte des Halberstädter Bistums erzählen, die 8. Jh. lang zu den bedeutendsten seiner Epoche zählte. Daneben ist der Domschatz der Kirche einer der umfangreichsten der Welt. Der Dom mit all seinen Reizen ist aber noch lange nicht der einzige Grund, warum Halberstadt eindeutig einen Besuch Wert ist.  

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Die schlanken Türme wachen über den Domschatz mit seinen zahlreichen einzigartigartigen Kostbarkeiten.   © djd/Ulrich Schrader

Höhlenwohnungen in Langenstein

Das Dorf der Troglodyten war eine Besonderheit im gesamten Norddeutschen Raum. Wann die ersten Wohnungen entstanden sind, bleibt im Dunkeln der Geschichte verborgen. Vermutet wird jedoch, dass sie aus der germanischen Siedlungszeit stammen. Die bekannteste dieser Höhlenwohnung im Sandstein war bis 1916 bewohnt und befand sich auf der Altenburg. Eine ganze Höhlenstraße findet man auf dem Schäferberg. Junge Landarbeiterfamilien richteten sich daran überraschend wohnliche Stuben ein, die heute noch vollständig erhalten sind und besichtigt werden können.

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Überraschend wohnlich wirken die Höhlenwohnungen in Langenstein bei Halberstadt. © djd/Ulrich Schrader

Das langsamste Musikstück der Welt

Man muss kein Freund der klassischen Musik sein, um dieses Orgel-Kunst-Projekt faszinierend zu finden. Das einzigartige Projekt stammt vom amerikanische Künstler John Cage. Seit unglaublichen 639 Jahren läuft auf einer kleinen Orgel im Halberstädter Burchardikloster ein Musikstück „so langsam wie möglich“.

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Das John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt im Burchardikloster läuft über 639 Jahre. © djd/Ulrich Schrader

Das Museum Heineanum

Am Domplatz in Halberstadt befindet sich die größte vogelkundliche Privatsammlung Europas. Das Heineanum, in dem der Halberstädter Ornithologe Ferdinand Heine im 19. Jh. seine Sammlung begründete, beherbert rund 9.000 Vogelarten aus der ganzen Welt, darunter auch einige ausgestorbene und zwei Dinosaurierskelette.

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Die Altstadt von Halberstadt lädt zu einem Bummel durch Fachwerkgassen ein. © djd/Alexander Kassner

Das jüdische Viertel

Kaum zu glauben, aber in Halberstadt befand sich im 17. und 18. Jh. eine der größten jüdischen Gemeinden ganz Mitteleuropas. Synagogen, Mikwenbäder und Friedhöfe geben auch heute noch Einblicke in die knapp 800 Jahre lange Geschichten der Juden in der ehemaligen Bischofsstadt.

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Lauschige Abende in der Altstadt versprechen die "Sommerhöfe" im Juni. © djd/Florian Hartmann


Am 22. Juni laden unter dem Motto „Sommerhöfe“ 20 Hausbesitzer der historischen Altstadt in ihre Höfe ein. Livemusik und kulinarische Köstlichkeiten warten auf die Besucher.


Info:
www.halberstadt.de