Isle of Skye: Insel des Nebels

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 13.01.2023 - 14:02
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Der „Old Man of Storr“ ist eine beeindruckende Felsnadel. © Todor N Nikolov/Shutterstock

Wer sich einmal so richtig verlieben möchte, der sollte nach Schottland reisen. Es sind schroffe Felsen, Heidekraut, Schafe und die Lebensweise der Schotten, die die Gefahr bergen, dass Reisende entweder verliebt oder gar nicht erst wieder heimkehren, weil sie sich dem Land für immer verschrieben haben. Wo man sich am besten verlieben kann? Auf der Isle of Skye, einer furchtbar attraktiven Insel im Westen Schottlands. 

Grüne Hügel, schwarze Strände, Dinosaurierspuren

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Spektakulär: Neist Point mit seinem weißen Leuchtturm © Daniel_Kay/Shutterstock

Die Isle of Skye ist eine weitläufige und durchaus große Insel (sie ist sogar die größte Insel der Inneren Hebriden Schottlands), deren dramatische Szenerie einem Goethe, Beckett oder Schiller in Sachen Spannung und Kurzweile um nichts nachsteht. Der Bogen der Dramaturgie spannt sich vom alten Mann im Norden von Portree („The Old Man of Storr“) über Spuren von Dinosauriern in Lagunen hin zum majestätischen Neist Point Leuchtturm. Zwischen den Sgùrrs (Anm.: Hinter diesem Wort versteckt sich mancher Berg auf  Skye wie der „Sgùrr Alasdair“) zeigen sich saftig grüne Hügellandschaften und in Claigan blitzt  – exemplarisch für die vielfältige Szenerie – ein weißes Fleckchen aus dem kilometerlangen schwarzen Strand hervor: der sogenannte „Coral Beach“ (Korallenstrand).
Zu all den natürlichen Erscheinungsformen gesellen sich zudem noch Zeugnisse menschlicher Natur wie das Dunvegan Castle und das Armadale Castle. Allesamt zeichnen sich verantwortlich für das Drama, das man hier serviert bekommt. Ein Kurzaufenthalt ist also nicht wirklich ausreichend, beachtet man außerdem die lange Anreise auf Skye. Wer über Edinburgh oder Glasgow mit einem Auto die Isle of Skye anvisiert, muss mit einer Fahrtzeit von knapp sechs Stunden rechnen.

Wo die Insel am schönsten ist

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Am Hafen von Portree herrscht geschäftiges Treiben © Alexey Fedorenko/Shutterstock

Portree: Die kleine Stadt Portreezählt gerade einmal 2.100 Einwohner, ist aber zu Recht der Mittelpunkt der Insel. Hier finden Sie nicht nur ausgezeichnete Restaurants, sondern auch Apotheke und Einkaufsmöglichkeiten, die anderswo auf der Insel rar sind. Im gälischen heißt die Stadt „Port-an-Righ“ und bedeutet „der Hafen des Königs“. Der Blick auf die bunte Promenade des Hafens ist eines der berühmtesten Motive von Skye. 
„Old Man of Storr“: Nördlich von Portree wandert man knapp 8 km zum „Storr“ hoch und trifft dabei auf den berühmten „Old Man of Storr“, einer beeindruckenden Felsnadel. Der Weg ist sehr rutschig und teilweise steil und steinig, weshalb eine gutes Schuhwerk ratsam ist. Die abschließende Aussicht rechtfertig den mühevollen Aufstieg allemal. Für alle, die öffentlich unterwegs sind: Der Bus Nr. 57 fährt vier Mal am Tag von Portree zum Parkplatz beim Start der Wanderung. 
Neist Point: Die Form der Landzunge wirkt unwirklich und gezeichnet. Wie eine Sprung­schanze erhebt sie sich zuerst und schwingt dann in einem Plateau dahinter aus. Am Ende findet sich einer der schönsten Leuchttürme Schottlands.

Whiskey, das Wasser des Lebens

Die Schotten haben seit jeher ein Getränk, das das Herz ordentlich erwärmt. Der Whisky auf der Isle of Skye stammt von keiner geringeren als der berühmten „Talisker Distillery“. Sie ist die einzige Brennerei auf Skye und stellt einen pfeffrigen Single Malt Whisky her, der im ganzen Land seinsesgleichen sucht. Bei der Herstellung des Whiskys ist bereits das Wasser in dieser einzigartigen Qualität, in der es hier vorkommt, unverzichtbar. Warme Sommer mit drei oder vier aufeinanderfolgenden regenlosen Tagen würden für die Brennerei bedeuten, dass sie die Produktion stoppen müsste. Doch nicht einmal die Mitarbeiterin der Brennerei kann sich ihr Lachen verkneifen,  als sie uns mitteilte, dass das so gut wie nie vorkommt (zumindest kann sie sich nicht mehr an einen solchen Sommer erinnern). Der mit 48,5 % Alkoholgehalt sehr starke Talisker wird am besten mit ganz wenig Wasser (benutzen Sie eine Pipette, um die ideale Dosierung zu erreichen) verkostet. "Slàinte mhath!", wie man auf Schottisch-Gälisch „zum Wohl“ übersetzt.