Durch die Tscheppaschlucht

Ein Artikel von REISEN-Magazin | 23.05.2022 - 14:20
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Die markante türkise Färbung des Wassers wird durch Algen hervorgerufen © Gerald Stiptschitsch

Von Rosegg im Westen bis St. Margareten im Osten erstreckt sich das Rosental entlang der bewaldeten Hänge der Karawanken. Die Drau hat ihren jugendlichen Übermut abgelegt und durchfließt das Tal in bedächtiger Gleichmäßigkeit. Wir befinden uns in jenem Teil Südkärntens, in dem die Tradition der Eisenverarbeitung die hohe Kunst der Büchsenmacherei entstehen ließ. Durch die Präzision, mit der das Handwerk ausgeübt wird, und die vollendete Gravurkunst erlangten die Ferlacher Büchsenmacher Weltruf. Auch heute noch setzt dieses Handwerk wirtschaftliche Impulse. 

Vom Goldenen Bründl in die Klamm

Ferlach, die Stadt der Büchsenmacher, ist Ausgangspunkt unserer Wanderung durch die Tscheppaschlucht zum Meerauge im Bodental. Wenn Sie den Rückweg mit dem Wanderbus antreten möchten – dessen Benützung im Eintritt zur Schlucht enthalten ist – drucken Sie vorab den Fahrplan aus, der auf der Homepage der Stadt Ferlach zu finden ist.
Wenn wir von der Stadt in Richtung Loibl­pass (slowenische Grenze) fahren, erreichen wir den kostenpflichtigen Parkplatz. Über die große Holzbrücke über die Loibl­passstraße erreichen wir einen Waldweg, auf dem wir zum Waldseilpark kommen, der mit seinen verschiedenen Parcours auf abenteuerlustige Besucher wartet. Höhepunkt ist der 300 m lange Flying Fox, mit dem Sie auf einer Höhe von 42 m in rasanter Fahrt die Schlucht überqueren können. Wir marschieren weiter bis zum Loibl­bach, dem wir flussaufwärts folgen.
Nach einer halben Stunde erreichen wir das „Goldene Bründl“, den eigentlichen Eingang zur Klamm. Hier befindet sich die Quelle zur Versorgung der Stadt Ferlach mit Trinkwasser. Zwei Stollen mit 40 und 160 m führen das Wasser aus dem Felsen. 35 l Wasser mit konstant 6,2 °C liefert das Goldene Bründl pro Sekunde. Als weitere Attraktion wurden für Kinder witzige Bauten  –  wie eine alte Räuberhöhle und ein Schmugglerloch – aufgebaut. Im weiteren Wegverlauf wird es richtig spektakulär. Vorbei an tosenden Wassern und Wasserfällen führt der gut gesicherte Weg über Holzstege und Brücken durch die 1,2 km lange Schlucht.
Bald erreichen wir eine seltsame Steinformation, die aus dem Wasser ragt. Einem Kegel gleich ist sie für das Bestehen und den Namen der Tscheppaschlucht verantwortlich. „Cepa“ ist das slowenische Wort für Kegel und daraus wird der Name der Tscheppa­schlucht abgeleitet. Würde man den Keil entfernen – was niemandem gelingen kann – würden die beiden Seiten der Klamm, der Singerberg und das Ferlacher Horn, wieder zusammenwachsen, besagt eine Legende. 
Der Weg führt über teilweise hölzerne Treppenaufgänge und weiter über steinerne Brücken. Durch einen feinen Wassernebel wandern wir der Schlucht entlang und wechseln immer wieder die Seite. Am Ende der Schlucht erklimmen wir die Stufen der riesigen Stahlkon­struktion und queren auf der hoch über den reißenden Fluten schwankenden Teufelsbrücke neuerlich den Loiblbach. 

Die Route zur Wanderung finden Sie auch auf outdooractive.com.

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